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Ein Vermächtnis wird zum Appell (E.A.B.) Kapitel 2<br />

kennt ihn. Er weiß, wer Ihm angehört – selbst in <strong>de</strong>n großen Volkskirchen und <strong>de</strong>n vielen<br />

Benennungen. Das wollen wir nie vergessen.<br />

Oft können wir erkennen, wer Ihm gehört. Paulus wusste von <strong>de</strong>n Thessalonichern, dass<br />

sie auserwählt waren (1. Thes 1,4). Woher wusste er das? Hatte er Einsicht in das Buch <strong>de</strong>s<br />

Ratschlusses Gottes? Ganz sicher nicht. Aber er sah es an ihrem Verhalten. Manchmal aber<br />

können wir es nicht erkennen. Es gibt Menschen, die fromm re<strong>de</strong>n, aber an<strong>de</strong>rs han<strong>de</strong>ln.<br />

Wir machen ein Fragezeichen hinter ihr Bekenntnis. Was dann? Wir überlassen es <strong>de</strong>m<br />

Herrn und freuen uns in <strong>de</strong>m Gedanken, dass Er weiß, wer Ihm gehört und wer nicht.<br />

Es ist gut möglich, dass Paulus hier auf eine Begebenheit aus <strong>de</strong>m Alten Testament anspielt.<br />

In 4. Mose 16 wird die Sün<strong>de</strong> Korahs und seiner Rotte berichtet. Gleich am Anfang sagt<br />

Mose: „Am Morgen, da wird <strong>de</strong>r Herr kundtun, wer sein ist und wer heilig ist“ (4. Mo 16,5).<br />

Das Volk konnte das nicht unmittelbar erkennen, aber Gott wusste es.<br />

Die Seite unserer Verantwortung: Abstehen von <strong>de</strong>r Ungerechtigkeit<br />

Manche möchten gern bei <strong>de</strong>r ersten Seite <strong>de</strong>s Siegels stehenbleiben. Aber die zweite Seite<br />

ist genauso wahr. Wir dürfen sie nicht übersehen. Sie wen<strong>de</strong>t sich an unsere Verantwortung<br />

und lautet: „Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Herrn nennt, stehe ab von <strong>de</strong>r Ungerechtigkeit.“<br />

Zu einem rechten Teilen <strong>de</strong>s Wortes <strong>de</strong>r Wahrheit gehört, dass wir bei<strong>de</strong> Seiten sehen. Es<br />

genügt nicht, dabei stehenzubleiben, dass <strong>de</strong>r Herr die Seinen kennt. Das ist nur die halbe<br />

Wahrheit.<br />

Ungerechtigkeit ist das, was im Wi<strong>de</strong>rspruch zu Gott, zu seinem Wesen und zu seinem<br />

Willen steht. Sie ist einerseits das Gegenteil von praktischer Gerechtigkeit, zu <strong>de</strong>r wir an<br />

manchen Stellen aufgefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Sie ist an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Wahrheit entgegengesetzt.<br />

Praktische Gerechtigkeit ist eine Lebensführung (Han<strong>de</strong>ln, Re<strong>de</strong>n) in Übereinstimmung<br />

mit <strong>de</strong>m Willen und Wesen Gottes. Ungerechtigkeit ist das Gegenteil. Das gilt sowohl<br />

sittlich/moralisch als auch <strong>de</strong>r Lehre nach. Ob Leben aus Gott vorhan<strong>de</strong>n ist, entzieht sich<br />

oft unserer Kenntnis. Ob aber Ungerechtigkeit vorhan<strong>de</strong>n ist, kann man am Wan<strong>de</strong>l sehen.<br />

Der Baum wird an seinen Früchten erkannt (Mt 7,16–20).<br />

„Abstehen von <strong>de</strong>r Ungerechtigkeit“ gilt natürlich zuerst persönlich, d. h. je<strong>de</strong>r von uns muss<br />

in seinem eigenen Leben von <strong>de</strong>r Ungerechtigkeit abstehen. Wenn das nur eine äußerliche<br />

Sache ist, wer<strong>de</strong>n wir leicht zu Pharisäern. Wir erkennen beim Lesen <strong>de</strong>r Evangelien, mit<br />

welch <strong>de</strong>utlichen Worten <strong>de</strong>r Herr ihr Verhalten brandmarkt. Aber <strong>de</strong>r Zusammenhang<br />

unseres Abschnitts macht klar, dass es hier in erster Linie um Verbindungen zu an<strong>de</strong>ren<br />

Menschen geht, zu Personen, die <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s Herrn nennen. Das sind heute diejenigen,<br />

die sich Christen nennen.<br />

Es geht hier um das Bekenntnis, das jemand ablegt. Deshalb spricht Paulus nicht von<br />

„Christus“ o<strong>de</strong>r von „Jesus“, son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>m „Herrn“. Da ist jemand, <strong>de</strong>r sagt: „Ich<br />

gehöre <strong>de</strong>m Herrn an“, aber er steht nicht von <strong>de</strong>r Ungerechtigkeit ab. Was dann? Ich<br />

überlasse die Beurteilung dieser Aussage <strong>de</strong>m Herrn. Ich kann es nicht beurteilen. Aber<br />

ich kann dann, wenn er an <strong>de</strong>r Ungerechtigkeit festhält und nicht davon lässt, mit ihm<br />

keine Gemeinschaft haben. Ich kann mit ihm keinen gemeinsamen Weg gehen. Ich kann<br />

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