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Brasiliens. - Brasiliana USP

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unter den Ureinwohnern <strong>Brasiliens</strong>. 113<br />

"Bei dem brasilianischen Wilden, der die männliche Würde<br />

nach dem Stoicismus in körperlichen Leiden bemisst, scheint eine<br />

gewisse Enthaltsamkeit von Seiten des Mannes als eA0fehlens*we*rth<br />

zu gelten. So nämlich möchte ich den Gebrauch mancher Stämme<br />

deuten, nach welchem der Bräutigam die Brautnacht getrennt von<br />

seiner Schönen, unter seinen Altersgenossen, die Waffen in der<br />

Hand auf der Wacht stehend, oder in der Hütte des Schwiegervaters,<br />

neben der Brllit, doch ohne sie zu berühren;, zubifitgen<br />

Das erstere ist mir von den Mundrucüs erzählenden,<br />

raffenfähige Jugend die Nächte in einer gemen#«h#ftlichen<br />

durchwacht *); das Andere wird von den Guaycurüs berichtet<br />

•**). Bei manchen nordamerikanischen Wilden soll die Enthaltsamkeit<br />

der Neuvermählten noch viel längere Zeit gepflogen<br />

werden ***). Uebrigens dürfte kaum in der als rühmlich geachtejpn<br />

Enthaltsamkeit des Bräutigams jene seltsame Sitte ihren Grund<br />

haben, welche das Jus primae noctis dem Paje verleiht, Sie g^t<br />

in Brasilien unter andern bei den Culinosf), bei den Juris, deren<br />

Paj6 sich mir ihrer rühmte, und bei den Passes, so wie bei den<br />

ehemaligen Bewohnern von Cumanä ff), und ist wahrscheinlich in<br />

wenn die Geschwächte sich beklagte, der Thäter der Sclaverei verfiel<br />

oder Aussteuer entrichten musste.<br />

Der Sclave oder Diener, welcher sich<br />

mit der Tochter seines Herrn vergieng, ward mit ihr lebendig eingegra,<br />

ben. Comara. c. 206. p. 263. b.<br />

*) Martins, Reise 111. p. 1313.<br />

**) Prado, a. a. 0. p 20.<br />

**•) Charlevoix, Journal d'un Voyage. V. p. 422.<br />

t) Nach Spix, in dessen und Martius Reise, III. p. 1189.<br />

ff) Nach Gomara a. a. 0. c. 79. p. 102. b. und nacJTfjgsft*. Voyages I. p. 11.<br />

und 140. — Nach ihnen hatten bei den Caraiben nicht blos die Pajes jenes<br />

Recht, sondern die Caciken erbaten es sich unter einander, und die Geraeinen<br />

suchten bei Jenen nach, dass sie es ausüben möchten. — Bei den<br />

Bewohnern der peruanischen Provinz Manta stand das Recht allen bei der<br />

Hochzeitsfeierlichkeit anweseijd-en Verwandten und Freunden des Bräutigams<br />

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