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Brasiliens. - Brasiliana USP

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324 Stammgenossen der Crens oder Guerens.<br />

Der Gebrauch der Hangmatte war dem Botocudo ursprünglich<br />

unbekannt. Er schlief nicht einmal auf einem Gestelle, sondern<br />

auf* dem Boden,, über welchen ein grosses Stück Baumbast (Tchooncat)<br />

.*) ausgebreitet war oder in der Asche der ausgebrannten Feuerstelle.<br />

Wie alle Indianer sind sie Schwimmer, aber Fahrzeuge<br />

zu zimmern waren sie nicht im Stande; nur höchst unvollkommene<br />

kleine Kähne, durch Feuer aus dem Stamme der Bärrigudä ausgehöhlt,<br />

oder aus Baumrinde zusammengebunden, waren bei ihnen,<br />

und zwar vor Bekanntschaft mit den Einwanderern nur selten in<br />

Uebung. Die Spindel zum Drillen des Baumwollenfadens kannten<br />

sie, .nich.t. Ihre Flechtwerke und Bogensehnen wurden, wie bei den<br />

Goyatacäs, aus dem Baste der Ambaiba (Oecropia) oder,aus dem eines<br />

Seidelbastäbnlichen Strauches (Funifera) und den Luftwurzeln<br />

mehrerer Schlinggewächse (Arpideaö) hergestellt. Die Waffen des<br />

Botocudo bestehen lediglich aus Bogen und Pfeil. Von letzteren<br />

hat er, für die verschiedenenZwecke, dreierlei Arten **), aber nicht<br />

vergiftet. Die grosse, ^schwere, glattpolirte Kriegskeule, welche bei<br />

allen Indianern im Norden üblich ist, und sogar den kriegerisCbejU<br />

Horden vom Gßs-Stamme nicht fehlt, ist dem Botocudo unbekannt,<br />

er bedient sich statt ihrer des ersten besten Knüttels, für den er<br />

keinen andern Namen hat, als eben „Holz" (tchoon).<br />

*) Sie benutzen dazu vorzüglich den Bast von Leeythis- und Couratari - Arten,<br />

welcher durch sein zähes dichtes Gefüge die Stelle von Geweben vertreten<br />

kann, und für die Benutzung längere Zeit in Wasser eingeweicht und zwischen<br />

Steinen geschlagen wird.. Eine Art dieses Bastes dient ihnen, locker<br />

aufgezasert, als Zunder, wenn sie durch Reiben zweier Hölzer Feuer machen.<br />

') Für den Krieg, für grosse und kleine Jagdthiere. St. Hilaire a. a. 0. erwähnt,<br />

dass sie die grossen Kriegspfeile (Uagike comrn), deren Spitze v6m<br />

Rohr der Tagoara gemacht ist, mit dem Safte gewisser Pflanzen vergiften.<br />

Pr. v. Neuwied, der, als unmittelbarer Beobachter, mehr Vertrauen verdient)<br />

behauptet das Gegentheil. Von den Indianern im östlichen Brasilien sollen<br />

nur die Camacans ihre Pfeile (mit dem Safte einer Asclepiadea?) vergifte 1 '

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