Brasiliens. - Brasiliana USP

414 Die Wassermänner. Catauuixis.
was nur die „ächten Männer' 4 heisst. Die Ajurttres (Papagay-Indianer)
sind identisch mit den Araras, die Wegen ihrer Geschicklichkeit
in Fertigung bunter Federziefrathen so heissen, und wahr*
scheinlich nichts anders als eine abgeschiedene und jetzt feindliche
Horde der Mauhes sind. Wenig ist von den Jumas und Saras zu
melden. Die Pamas (Pammas) gehören wahrscheinlich zusammen
mit den benachbarten Horden am Rio Puruz. Sie sind am Madeira
von den Caripunas verfolgt utad vertrieben worden.
Von Westen her endlich haben sich in diese, von vielfachen
Canälen durchfurchte Gegenden auch Schwärme der dort herrschen 1
den Stämme gezogen, die, eben wegen ihrer amphibischen Lebengweise
Wassermänner, Jaun-avo , Caripüna *) genannt werden. Es
sind räuberische, grausame, zur Zeit unbotmässige und gefährliche
Wilde, und desshalb auch unter allerlei Spitznamen berüchtigt. Ein
solcher ist Catauuixis, Catuxi, Catoses, Catauaxis, richtiger Quatauiji
(Quatausi: Acunna), oder Coatauji, was (coata-auje): Affe, Coata
('Ateles Paniscus) und nichts weiter! bedeutet. Diesem Schimpfworte
begegnet man daher nicht blos am Madeira, sondern auch
am Puruz, Juruä, Jutai und Yavary. Wie die Müras bauen diese
Coataujis ihre Kähne aus Baumrinde, doch pflegen sie schon
etwas Landbau, haben besser construirte und grössere Hütten und
gebrauchen, nebst Bogen und Pfeil auch das Blasrohr, dessen Pfeilchen
sie mit selbst bereitetem Urari vergifteti. Sie sind übrigen»
Cannibalen und räuchern das Menschenfleisch zur Aufbewahrung*).
Einzelne von ihnen sieht man bereits unter den Indios ladinos
(Canigarus). Charakteristisch ist die auch bei den Tecunas gefun-
*) Diese Namen sind aus uni, veni, yaco, uno : Wasser in der Omagua, Mosa,
Maypura, Kechua; und aba, cari: Mann im Tupi und Kechua zusammengesetzt
und deutet schon hiemit auf die vermischte Abkunft derer. die sie
tragen.
*»•) Wallace 515.