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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Die Pamaotrrris oder Pnro-Pwtiz. 419<br />

genheiten ähnlich auszuzieren, bemalen sich mit weisser Farbe<br />

vom Thon der Flussufer, und schmieren sich manchmal mit dem<br />

Fette des Krokekilds ein, welches schon alt und ranzig, einen um<br />

so widrigeren Moschusgeruch annimmt, so dass sie sich der Nase<br />

schon von Ferne ankündigen.<br />

Wenigstens einmal im Jahre, im letzten Viertel und Neumonde<br />

.des Augusts, setzen sie sich einem langwierigen Fasten mit solcher<br />

Strenge aus, dass sie ausser einigen kleinen abgesottenen Fischen<br />

nichts über die Zunge bringen und sich oft bis zu tödtlicher<br />

Schwäche aushungern. Gegen die Empfindung des Hungers tragen<br />

sie bisweilen einen Gürtel aus Bast gewisser Lecythideen-Bäume<br />

(turiri oder tauari). Es wird behauptet, dass ihr seltsames Hautleiden,<br />

dem sie übrigens keine Einwirkung auf ihr sonstiges Befinden<br />

zuschreiben, anstecke *). Auch hat es dazu beigetragen, den Ruf<br />

*) Bei denjenigen, die ich zu beobachten Gelegenheit hatte, fand ich die Leber<br />

angelaufen und schmerzhaft. Der Umkreis der dunkleren Hautstellen,<br />

welche minder glatt und trockner als die gesunden waren, zeigte sich<br />

weiss, so dass die weisse Färbung als der erste Grad des Erkrankens erschien.<br />

Erst nach erreichter Mannbarkeit soll die Krankheit hervortreten.<br />

Sie ist ohne Zweifel in der Lebensweise und den Oertlichkeiten begründe!.<br />

Die Gegend am Purwz ist niedrig, feucht, qualmig, von hoher Waldung<br />

eingeschlossen, «and wird beim Hochwasser weithin überschwemmt.<br />

Die Puru- Puruz pflegen dann nach dem Flusse selbst zu ziehen, und sich<br />

auf dem Treibholze niederzulassen, welches in den Buchten aufgeschichtet<br />

einen schwankenden Grund für ihre elenden Hütten darbietet, die so klein<br />

sind, dass sie sie selbst in den Kahn nehmen können. Hier leiden sie oft<br />

von der Kälte der Nacht, wogegen sie wiederum ein längerer Aufenthalt<br />

im Wasser erwärmen muss. Da sie fast gar keinen Landbau treiben (Daniel,<br />

in Rev. trim.IH. 166), die Früchte des Waldes, wie selbst den Cacao,<br />

nur roh, Wüdpret von warmblütigen Thieren nur selten, Fische,<br />

Schildkröten, zumeist aber Lamantin und sogar Krokodile, frisch zubereitet<br />

oder gedörrt geniessen, und ausser dem Wasser des Stromes nur die Brühe<br />

von abgekochten Palmenfrüchten trinken, so dürfte sich die endemische

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