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Brasiliens. - Brasiliana USP

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496 Mehlbereitung.<br />

sen pflegt ist, dass er es mit Wasser zu einem Brei (Tyonatn) anrührt.<br />

Er hat aber das Bedürfniss, diese gleichförmigen und insipiden<br />

Mehlspeisen zu würzen, und hiebei spielt der über Feuer<br />

seiner giftigen Eigenschaften beraubte Mandiocca-Saft die erste<br />

Rolle. Lässt man diese Manipuera einen Tag stehen, wobei sie in<br />

saure Gährung untergeht, und kocht sie unter dem Beisätze von<br />

spanischem Pfeffer und Salz, so entsteht das s. g. Tucupy, eine<br />

Brühe, in welche er als seine Lieblingsspeise die grossen Mandioceafladen<br />

eintaucht. Wird der Saft aufgekocht und über dem Feuer eingedickt,<br />

wobei ausser dem erwähnten Gewürze auch der Saft der<br />

sauern kleinen Limonie (Rimäo), die Rinde des Nelkenzimmtbaumes<br />

(Dicypellium caryophyllatum) Und manchmal sogar einige<br />

grosse schwarze Ameisen (Tocanteira , Atta cephalotes) beigesetzt<br />

werden, so erhält man ein schwärzliches Extract r das s. g. Tucupy-pixuna,<br />

welches in kleinen Töpfen lange Zeit aufbewahrt werden<br />

kann, und vor dem Genüsse wieder in Wasser, Fisch- oder Fleischbrühe<br />

aufgelöst wird. Je nachdem die Manipuera aus der Masse<br />

des Trocken- oder des Wasser-Mehles gepresst worden, längere<br />

oder kürzere Zeit gegohren hat und verschiedenartig gewürzt worden,<br />

nimmt sie verschiedene Eigenschaften an, die der Gaumen des<br />

Indianers wohl unterscheidet. Tränkt er da*s Mehl mit dieser Brühe,<br />

so entsteht das Uarube (Arube), mischt er mit ihr in Wasser aufgekochte<br />

Tapiocca (Tacaca), so wird ein gallertartiges Gericht erhalten,<br />

das als Krankenkost empfohlen wird; Durch den starken<br />

Beisatz von spanischem Pfeffer wird das Tucupy ein Conservirungsmittel<br />

für Fisch und Fleisch, und die solchergestalt zubereiteten<br />

Vorräthe (Tucupy-quiynha-pirä) werden, zwischen Palmen-Blattscheiden<br />

dicht zusammengepresst, aufbewahrt. Unglaublich gross<br />

sind die Dosen dieses hitzigen Gewürzes, die der Indianer zu sich<br />

nimmt; und ohne Zweifel bringt es manche jener Unterleibsleiden<br />

hervor, denen er oft vor Erreichung höheren Alters zum Opfer fällt<br />

Er vermengt das Pulver der getrockneten Früchte, besonders der

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