30.12.2013 Aufrufe

Brasiliens. - Brasiliana USP

Brasiliens. - Brasiliana USP

Brasiliens. - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Umauas. 545<br />

Die Umauas.<br />

Westlich und nordwestlich von dem Reviere der Miranhas,'in<br />

Gegenden, welche von civilisirten Menschen noch kaum betreten<br />

wbrden sind, wohnt eine Horde, die von den halbwilden Indianern<br />

am untern Yupura Umauas. oder Umäuhas genannt werden. Die<br />

Brasilianer bezeichnen sie gleich den Miranhas als „Espartilhados"<br />

d. h. als Geschnürte, wegen der Leibgurte, welche sie schon den<br />

männlichen Kindern sehr enge anlegen sollen, um möglichste<br />

Schlankheit des Unterleibs zu erzielen. Sie werden als sehr rohe,<br />

den östlichen Nachbarn feindliche Menschenfresser geschildert. Ihr<br />

Gebiet soll nur theilweise mit Wald bedeckt seyn, und als Indios<br />

camponeses wären' sie auf eine andere Lebensweise als die Bewohner<br />

der fruchtbaren Wälder in der Nähe der Flüsse angewiesen.<br />

In. die östlichen Gegenden am Yupurä kommen sie nur herab, wenn<br />

sie ürari-üva, den Strauch des Pfeilgiftes, der bei ihnen nicht<br />

wächst, holen, oder aiüf die Miranhas, ihre Todfeinde, Jagd ma,-<br />

chen. (Als eine andere, ihnen feindliche Horde werden die Huaques<br />

(Huates, Guatös genannt, von welchen Alex. v. Humboldt berichtet,<br />

dass sie Murcialegos, Fledermäuse genannt wurden, weil sie ihren<br />

Gefangenen das Blut auszusaugen pflegten. Man beschreibt auch sie<br />

als schlanke, aber arbeitsrüstige Leute, von Jugend auf um die Lenden<br />

mitTuriri-Bast gegürtet). In diesem Schmucke kommen sie alle<br />

mit denYaguäs oder Ujaguäs (Adhaguas?) überein, welche auch noch<br />

der Anthropophagie ergeben sind. Sie wohnen besonders am Napo in<br />

kegelförmigen Hütten, die für mehrere Familien abgetheilt sind,<br />

beschäftigen sich viel mit Flechtarbeit und sind theilweise zwischen<br />

Pebas und Cochiquinas aldeirt worden. Zwischen dem Napo und<br />

«lern obern Yupurä ist die Bevölkerung, wie das Wild des Waldes,<br />

m wechselnder Bewegung, und man sieht insbesondere amTonantins,<br />

als einem fischreichen vielbesuchten Flusse, „Indios espartilhados",<br />

weiche diesen verschiedenen Horden angehören mögen. Die Umauas

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!