Brasiliens. - Brasiliana USP

Caraibe, eine Collectivbezeichnung.
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Bataracht, das« diese nur theilweise (an den Küsten und in der Venezuelanischen
Landschaft von Cari) sich selbst mit dem traditionell
gawordencn- Namen den übrigen Indianern entgegensetzen,
dass aber im Allgemeinen Caraibe als eine Collectiv-Bezeichnung für
feindliche, räuberische Horden gilt, analog den Namen der Canoeiros,
Tarianas, Givaros, Muras, Miranhas, Bares, Tremembes d.i. der Kahnfahrer,
der Diebe, der von Oben her Einfallenden, der Feinde, Strolche,
Sehergen, Vagabunden*). Sie selbst nehmen, um sich furchtbar zu
machen, gleichsam wie zum nationalen Fehlzeichen, die eigenthümliche
Haarschur und Bemalung an. So ist die Bezeichnung Cariba
in weit entlegene Gegenden getragen, und auch im Munde der Europäer
am Orinoco in Guarahibos, Guaribas abgewandelt worden. Alex,
v. Humboldt hat die Caraiben die Bocharen der neuen Welt genannt,
und in der That kann man sie mit jenem weitreisenden Steppen-
Volke Asiens, bezüglich ihrer ausgedehnten Wanderungen, vergleichen
: doch unternahmen sie solche nicht in friedlichen Handelscaravanen,
sondern nur als kriegerische Streifzüge, um Sclaven (Poitos)
zu erbeuten (ed. Hauff III. 277), die sie an die Holländer (die
Paranaquiri oder Panaghieri, d. i. Leute vom Meere her) verkauften.
Es ist diess der fluchwürdige Handel, von dem wir selbst am
Yupurä bei den Horden der Miranhas Zeuge waren und der
auch heute noch in den uncivilisirten Grenzgebieten zwischen Brasilien
und den Nachbarstaaten unnennbares Unheil fortpflanzt, ja
nicht einmal vollständig von der Anthropophagie ablenkt.
Richten wir von diesen gegenwärtigen Zuständen auf dem Festland
noch einen Blick nach der Vergangenheit auf den antillischen
Inseln. Columbus und seine Nachfolger fanden auf Haiti (Hispaniola),
dem Mittelpunkte jener Entdeckungen, eine ruhige, friedfertige
Bevölkerung und sahen -zuerst am 4. Nov. 1493 in Guadeloupe
*) Auch der Name Zapara, Saparo, für die Napeanos am Napo scheint eine
ähnliche Collectiv-Bedeutung zu haben.