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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Die Arecunas.<br />

einer Spindel zu drillen (tupi: aipoban) und den einfachen Faden<br />

weiter zu Schnüren und Bändern zu verarbeiten (aipomombyc) verständen,<br />

sondern sie gäben auch den Fäden verschiedene Farben.<br />

Rollen von Baumwollenfäden und Schnüren gehen bei ihnen wie<br />

bei andern Indianern des Amazonasgebietes als Tauschmittel oder<br />

Münze, wie diess schon Columbus auf den Antillen beobachtet hat.<br />

Ebenso wenig als andere Indianer im wilden Zustande kennen sie<br />

die Kunst, zu weben, und die Herstellung von Binden und flachen<br />

Stücken Zeuges geschieht nur durch an einander Nesteln einzelner<br />

Schnüre (aipuäcab), eine mühselige und langsame Arbeit. Für das<br />

Einsammeln von Salsa, Nelkenzimmt u. dgl. oder für rohe Baumwollenfäden<br />

lassen sie sich mit gefärbten Baumwollenzeugen bezahlen,<br />

die das weibliche Geschlecht, wenigstens in der Nachbarschaft der<br />

Weissen, zu Schürzen verwendet. Auch sollen sie, gleich den Negern<br />

am Congo (Cavazzi Descriz. del Congo 84, 85) ihr Eigenthum<br />

durch aufgehängte Baumwolle oder Lappen von Baumwollenzeug<br />

symbolisiren und wo diese abgehen, gebrauchen sie dazu Lappen<br />

vom Turin- oder Mungüba-Bast.<br />

Von den Arecunas an den Quellen des Carony entwirft Rieh.<br />

Schomburgk (Reise II. 235 fl.) eine nicht ungünstige Schilderung.<br />

In dem hochgelegenen , von reissenden Thieren freien Landstriche,<br />

auf einen ergiebigen Landbau angewiesen, haben sie hier vielleicht<br />

den Canibalismus abgelegt. Es ist ein schlanker, kräftig und hoch<br />

gebauter Menschenschlag, von angenehmer, ja bisweilen schöner<br />

Gesichtsbildung, von dunklerer Hautfarbe, als die andern Indianer<br />

der Guyana, und prächtigem Haarwuchs. Nur grosse Unreinlichkeü<br />

und die Gewohnheit, den Tabak nicht blos zu rauchen, sondern<br />

auch zu kauen, beeinträchtigt ihre Erscheinung. Für letzteren Zweck<br />

werden frische Tabakblätter fein zerhackt, mit einer schwarzen<br />

salpeterhaltigen Erde der Savanne zu einem Teige geknetet, wovon<br />

kleine Kugeln in den Mund genommen werden. Wie die Miranhas,<br />

Uaupes und andere benachbarte Horden trägt der Arecuna einen

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