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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Paranä und Rio Grande. 301<br />

herzntreihen. Die unübersehbaren Grasfluren im Osten von dem<br />

grossen Faranästrome, namentlich das Gebiet zwischen dem nördlichsten<br />

Hauptarme, dem Rio Grande, und seinem Beiflusse, dem<br />

Iguassü, werden nur in nordwestlicher Richtung von den Strassen<br />

durchzogen, worauf seltene Karavanen die Städte S. Paulo und<br />

Goyaz verbinden. Das übrige Gebiet ist zur Zeit den Indianern<br />

nicht streitig gemacht worden, da sich die Ansiedrungen, besonders<br />

für Viehzucht, nur langsam gegen Westen ausdehnen. Die Brasilianer<br />

haben daher kaum eine andere Gelegenheit mit den nomadischen<br />

Indianern zusammen zu kommen, als jene Handelszüge zu<br />

Lande oder die, jetzt immer seltner werdenden Expeditionen auf<br />

den Binnenströmen nach Cujabä. Man pflegt desshalb, wie wir bereits<br />

erwähnt haben, diese Wilden unter dem gemeinsamen Namen<br />

derBugres, Gentios, Indios bravos, zu begreifen; über die verschiedenen<br />

Horden oder Stämme aber, welche Cames, Tactayäs und Votoröes<br />

genannt werden, fehlen genaue ethnographische Nachrichten.<br />

Im. Allgemeinen scheinen sie in ihren Sitten mit den ehemaligen<br />

Goianas übereinzukommen. Es soll aber eine so grosse Mischung<br />

mehrerer Stämme unter sich, mit flüchtigen Mulatten und Negern<br />

eingetreten seyn, dass von der Bestimmung der Nationalitäten keine<br />

Bede seyn kann. Dafür spricht auch das Vocabular der s. g. Bugres,<br />

welches uns aus S. Paulo durch den Obersten Toledo mitgetheilt<br />

worden ist Worte der Ges-, der Goianas- und Tupi-Dialekte<br />

scheinen hier, mit solchen aus Negersprachen, zu einem rohen<br />

Rothwälsch vereinigt*).<br />

Der Name Camd soll ein Spottname seyn, worunter „Flüchtlinge"<br />

zu verstehen wären; allerdings bezeichnet das Idiom selbst<br />

mit Came" einen „Feigen" Eine wenig verbürgte Nachricht will<br />

diese Nomaden mit den Cariris und Sabujäs von Bahia in Verbin-<br />

*) Eine grössere solche Wörtersammlung findet sich in der Revisla trimensal<br />

v. J. 18«. Tom« XV. p. 60—77.

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