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Brasiliens. - Brasiliana USP

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186 Die Süd-Tupis<br />

werden, weil sie Gegenstände bezeichnen, für welche die Ansiedler<br />

in der portugiesischen Sprache keinen entsprechenden Ausdruck<br />

hatten. Es war aber nicht dieser südliche Dialekt, welcher in den<br />

Mund des Volks übergehen konnte; denn viel früher, als Niederlassungen<br />

in der Provinz S, Pedro do Rio Grande gegründet wurden<br />

(die grösseren datiren erst von 1737) hatte sich, durch die<br />

Bemühungen der Jesuiten und anderer Ordensgeistlichen, in den<br />

nördlichen Provinzen, zumal an der Küste zwischen S. Vicente und<br />

Pernambuco, die Kenntniss der Tupisprache verbreitet und waren<br />

dort viele ihrer Worte im allgemeinen Gebrauch der portugiesischen<br />

eingemischt worden. Als die Wiege der Lingua geral brazilica ist<br />

daher das i. J. 1553 bei Porto Seguro errichtete Jesuiten-Collegium<br />

zu betrachten. Während in dieser Gegend ein grosser Theil der<br />

Tupi-Bevölkerung, als Bundesgenossen und Schutzverwandte der<br />

europäischen Ansiedler, seine Volkstümlichkeit verlor, standen die<br />

verschiedenen Tupihorden der südlichen Provinzen den Colonisten<br />

feindlich gegenüber. Ihre Einfälle und Plünderungen gestatteten<br />

keine Niederlassungen im Innern des Landes, und erst seit der<br />

grossen Zunahme der Viehzucht auf den ausgedehnten Grasfluren<br />

von S. Paulo, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, wurde die<br />

grosse Heerstrasse offen gehalten, auf welcher die Rinder-, Pferdeund<br />

Maulthier-Heerden von Porto Alegre und Lages, Villa do Principe,<br />

Curitiba u. s. w. nach Sorocaba, dem Hauptstapelplatz dieses<br />

wichtigen Handels, getrieben werden. Aus diesen Verhältnissen<br />

erklärt es sich, warum die Süd-Tupis in Brasilien als mächtige<br />

Gemeinschaften gegenwärtig keine Rolle mehr spielen. Ja, wenn<br />

wir die Namen der verschiedenen Horden von der Tupi-Nation in<br />

diesen Gegenden hier aufführen, so geschieht es lediglich im historischen<br />

Interesse.<br />

a) Die eigentlichen Guaranis (in denen früher die Horden der<br />

Arachanes, der Mbeguäs und der Caracaräs d. i. Sperber - Indianer<br />

unterschieden wurden) wohnen ausserhalb des Reiches. — Die

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