30.12.2013 Aufrufe

Brasiliens. - Brasiliana USP

Brasiliens. - Brasiliana USP

Brasiliens. - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die eigentlichen Ges oder .Crans. 285<br />

Man hört aber ausser diesen Clan-Namen noch andere Bezeichnungen,<br />

welche wahrscheinlich von andern Indianern ertheilt worden,<br />

nun aber auch in den Mund der Brasilianer übergegangen<br />

sind. Am häufigsten ist in Maranhäo der Namen Timbira, Tymbyra,<br />

Tumbira, Timbyra oder Imbira, und der bereits angeführte<br />

brasilianische Schriftsteller Ribeiro begreift darunter, als unter<br />

einem Gattungsnamen, die meisten Indianer, von denen es sich hier<br />

handelt*).<br />

Eine andere National-Bezeichnung, welche ohne scharfe Begrenzung<br />

diesen Indianern beigelegt wird, ist die der Bus. Insbesondere<br />

die nördlichsten, jenseits des Rio Tury-acü in der Provinz<br />

*) Timbira, oder wie Ribeiro schreibt Timbira soll sich, nach Einigen, darauf<br />

beziehen, dass diese Iudianer um Arme und Füsse straffe Bänder von Bast<br />

(Imbira, Embira) zu tragen pflegen. Richtiger wird das Wort wahrscheinlich<br />

von der Scheibe oder dem Pflöckchen in der Unterlippe (tupi: Tembetä<br />

oder Tembetara) oder auch in den, oft sehr beträchtlich erweiterten Ohren<br />

(Grossohren oder Orelhudos sind unter allen diesen Indianern häufig) abgeleitet.<br />

Bei den Clans der Ges, so namentlich den Apina-Ges, ist dieser<br />

Schmuck allgemein und mehrere Horden in der Provinz Maranhäo tragen<br />

die Lippenscheibe (portug. Rodella) in so grosser Ausdehnung, dass sie<br />

davon bei den Brasilianer Gamellas (bisweilen auch Panellas) heissen, weil<br />

das weiche und leichte Holz gewisser Feigenbäume (Gamelleiras), aus<br />

dem man Tröge und grosse Schüsseln (Gamellas) zu schneiden pflegt,<br />

auch für jenen Schmuck verwendet wird. Die Horden mit der Tembetara,<br />

welche bisweilen auch nur als ein dünner aber zwei bis drei Zoll langer<br />

Cylinder von Holz, Alabaster oder Harz auftritt, oder besonders von altern<br />

Männern nicht mehr getragen wird, so dass das Loch in der Lippe verwächst,<br />

werden in Maranhäo mit dem gemeinsamen Namen der Timbiräs<br />

de Bocca furada bezeichnet Timbiräs da Mala nennt man den in den<br />

Wäldern am oberen Itapicurü und Farnahyba (Rio das Balsas) wohnenden<br />

Clan der Sa-came- Crans und Timbiräs de Canella fina (Dünnfüsse) die<br />

Corume- und Capie-Crans, welche die Fluren zwischen den Quellen des<br />

Mearim und den oberen Beiflüssen des Itapicurü (Alpercatas) inne haben.<br />

Diese beiden Horden sind unter sich und mit den Brasilianern in fortwährender<br />

Fehde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!