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Brasiliens. - Brasiliana USP

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642- Die Maeusis.<br />

sige Schur, die Weiber lang und frei herabhangend' oder in Flechten.<br />

Auch hier werden Haare an anderen Körpertheilen nicht geduldet,<br />

eine Sitte, die man überall in Amerika in dem Verhältniss<br />

entwickelt findet, als der Stamm etwas auf sich hält. Beide Geschlechter<br />

pflegen in den Ohrläppchen Holzcylinder oder Rohrstückchen<br />

zu führen. Ehemals durchbohrten sie auch die Unterlippe, und<br />

den Nasenknorpel, um in jener den Pfropf (Temetara: tupi) aus<br />

einer Seeschnecke.geschnitten,"und in dieser einen Ring aus Silber<br />

zu tragen, den sie, sp Wie metallene Ohrengehänge, von den Holländern<br />

erhalten hatten. Gegenwärtig bemerkt man- in der Unterlippe<br />

nur ein feines Loch, durch das ein dünner Nagel mit der' Spitze<br />

nach Aussen getragen wisd. An dem Halsbande der Weiber aüB<br />

Glasperlen sah Schomburgk auch Geldslücke, ein Schmuck, dergleichen<br />

man sonst bei keiner Horde dieser Gegenden wahrnimmt. Die<br />

Schamschürzen der Frauen (bei ihnen Mosa oder Montsa) bestehen<br />

aus einem ablangen Flechtwerk, das vollständig von bunten, zu regelmässigen<br />

Figuren a la grecque geordneten Glasperlen badeckt<br />

und desshalb schwerer ist, als ein ganzes Gewand aus Baumwollenzeug.<br />

Auch am Arme und Beine tragen sie breite, mit Glasperlen<br />

gezierte Binden. Die bei ihnen üblichen Farben, feUerroth von Urucü,<br />

dunkelroth -von Carajurü, blauschwarz von Genipapo, werden<br />

mit dem Oele vom Saamen des Carapa-Baumes (Carapa guyanensis)<br />

angerieben, und in Bambusrohren, Muscheln oder leichtgebrannten<br />

Schälchen aufbewahrt. Sie dienen besonders dem weiblichen<br />

Geschlecht für die bunte Schminke des ganzen Körpers. Auch hier,<br />

wie bei andern freien Stämmen, bemalt die Mutter schon frühzeitig<br />

ihre Kleinen. Alle Geräthe dieser Indianer sind sauber und<br />

sorgfältig verfertigt, die Waffen mit Federn verziert, und nur in den<br />

Töpferwaaren stehen sie den Indianern der Küste nach.<br />

Bei diesen Macusis ist Polygamie gestattet, jedoch selten. „Ihre<br />

Ehen sind nicht reich an Kindern, was den Argwohn begründet,<br />

dass der Fortschritt der Schwangerschaft manchmal durch künst-

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