Brasiliens. - Brasiliana USP

enossen der Crens oder Gaelens. 321
•-.
ständig gegen die mittleren "Vorderzähne dös Unterkiefers drücket
und reibt, so fallen diese zeitig aus, oder sind ^missgestaltet und
verschoben *). Der En-geräck-rhung befrachtet sein Nätioiial-
Ahzeichen mit Stolz; nur ungern hört er den mit verächtlicher
Nebenbedeutung von den Brasilianern gebrauchten Namen Botocudo.
Die Horde der Mälälis nennt jene wegen ihrer Verunstaltung Ep'co*-
seck,' d. i; Grossohren.
Derselbe Trieb, am eigenen Körper Veränderungen vorzunehmen*,'die
ihn schön oder furchtbar erscheinen lassen, oder ihm
gle5ehsam ah? National-Cocarde dienen sollen, äussert'sich bei*den
Bofocufos'durch das Verschneiden des Haupthaars rings um den
ußte*f*en'Theil des Kopfes, so daSs bloss auf dem Scheitel eine
Haarkrdne stehen bleibt. Sie bedienen sich dazu "eines scharfgesChliffenen
Spahnes vom Jossen Bambusrohr (Taeoara-acü). Endlich
gehört'/hierher auch' das Bemalen des Antlitzes oder des Körplft,*
hn "Ganzen oder theilweiäe;*mit dem Rothe der Orlean-Samen
odftr dem Blauschwarz der Genipäbö- Frucht. Im Kriege wenden
siÄ besonders scheüssliche Malereien an; durch sie und durch einen
Gürtel oder Büschel von Federn macht sb? h der Anführer kenntlich.
Zum vollständigen Anzüge des Mannes gehört auch die Täcanhoba
(S. oben S. 211), bei Ihnen Giucann genannt, wie Bei' den Tupis
und den meisten Stämmen in Ost- und Central-Brasüien eine einfache
Tute aus der Fieder eines Palmblattes. Von der Sitte, sich
den ganzen Körper (gegen Insectenstiche) durch das Äufstre'icheri
einer Schichte von Copalharz zuwaffhen, welche, nach Mi 11 i et**),
die Itez-eiehnung BotoCudo'für den Stamm veranlasst habe, finde ich
in'anderen Berichten nichts erwähnt.
*) Neuwied a. a. 0. S. 6.
**) Dretionario I. 162. Darnach stammte die Bezeichnung Botocudo davon ab,
dass sie rund (bcrto) und mit efndr solchen Harzschichte (Codea) versehen
wärin.
21