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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Trink- und Ttmft-Fefcß. 515<br />

ihren Tanz zu begleiten pflegen, wird immer mehr von dem der<br />

Weiber, von dem Geschrei der Kinder übertönt, dazwischen lassen<br />

sich bald einzeln, bald in einem grausen Unisono Pfiffe aus den<br />

verschiedenen Blasinstrumenten und die dumpfen Töne eines hohlen<br />

Cyhnders aus leichtem Holze *) Vornehmen, welchen die Männer,<br />

Wie im Tacte, auf den Boden stossen. Unter Tanz, Geschrei<br />

und Trinken erhitzt sich die ganze Gesellschaft immer mehr, und<br />

da ungezügelte Leidenschaften hervortreten, kommt es wohl zu Mutagen<br />

Schlägereien, wenn die Autorität des Tubixaba (Tuxaua, der<br />

bei dem Feste oft mit dem Speere oder der Pococaba, einem grossen<br />

Rohrstock, als Symbol seiner Autorität erscheint), nicht mächtig<br />

genug ist, dergleichen fern zu halten. Nicht eher aber, als bis die<br />

Vorräthe erschöpft sind , verlässt die Gesellschaft den Schauplatz<br />

ihrer Lttst und sucht für den kurzen Rest der Nacht Unterkunft in<br />

dbn benachbarten Hütten oder im Walde. Unglaublich gross ist<br />

die Menge berauschender Flüssigkeiten, die der Indianer an einem<br />

solchen Abende consumirt, und nachdem er bei Tagesanbruch im<br />

benachbarten Flusse gebadet, lässt er nur selten die Spuren der<br />

Völlerei an sich wahrnehmen.<br />

Zu diesen Festgelagen erscheint er immer mit den Waffen in<br />

der Hand, insbesondere mit dem Bündel von vergifteten Wurfspiessen,<br />

wohl auch mit dem Blasrohre, der Kriegskeule und Bogen und<br />

Pfeil, wiewohl diese letztere Waffen hier weniger im Gebrauch<br />

sind, als in den südlicheren Gegenden <strong>Brasiliens</strong>. Bei den Kriegstänzen<br />

schwingt er die Keule oder die Wurfspiesse mit der Rechten<br />

, während die Linke, manchmal mit einem grossen runden<br />

Schilde (Urü) aus der Haut des Lamantins oder des Tapirs be-<br />

*) Von dem Baume Ämbauva (Cecropia) oder dem Panax Morototini. Sie<br />

sind zwei bis vier Fuss lang, aussen gewöhnlich auf weissem Grunde mit<br />

allerlei Figuren (Caycaba) bunt bemalt,<br />

und werden entweder an einem<br />

seitlich angebrachten Handgriffe oder am obern stielartig verlängerten<br />

Ende getragen

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