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Brasiliens. - Brasiliana USP

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728 Para-Nüsse. Carapa-Oe|, Peak. Werg.<br />

aber den Sammler mit dem Falle seiner Früchte, von der Grösse<br />

eines Kindskopfes, gefährdet. Diese werden mit einem Beile geöffnet,<br />

und die nussförmigen Samen, aus welchen man ein fettes süsses<br />

Oel presst, gelangen oft nur als Ballast der Fahrzeuge in den<br />

Handel. — Das Andiroba-Oel, aus den Samen des Carapa-Baumes<br />

(Carapa guyanensis), ist bitter und nur zur Beleuchtung oder zum<br />

Anreiben mit Farben tauglich. Die Versuche, es in den Handel zu<br />

bringen, sind desshalb missglückt; doch lassen betriebsame Landwirthe<br />

es da, wo der Baum häufig wächst, für den Hausgebrauch<br />

von den Indianern sammeln. — Besonders für den Schiffbau ist das<br />

Harz (Jagoara-cyca, Icica antan, Cicantä) von mehreren Bäumen<br />

der Gattung Icica, und der faserreiche, elastische Bast zum Kalfatern<br />

(Tauriri oder Turiri, von vielen Myrten-artigen Bäumen, Couratari<br />

Tauari, Lecythis coriacea, ovata u. a.) in Nachfrage. Als von<br />

geringerem Werthe endlich muss noch die Wolle angeführt werden,<br />

welche die grossen Capselfrüchte mancher dickstämmigen Bombaceen<br />

auskleidet. Die weisse Wolle von Eriodeudron Samaüma wird<br />

mehr geschätzt, als die gelbliche von Bombax Mungüba. Man hat<br />

beide Sorten für Polster und leichte Hutmacherarbeiten ausgeführt,<br />

doch ohne dass sie sich für die europäische Industrie preiswürdig<br />

bewährt hätten. — Alle diese Artikel werden von Indianern gesammelt,<br />

entweder auf eigene Rechnung, oder durch Expeditionen,<br />

die von Weissen ausgerüstet werden. So wünschenswerth es auch<br />

ist, dass alle diese Gaben einer reichen Natur dem menschlichen<br />

Kunstfleisse zugeführt werden, so fällt in staatswirthschaftlicher<br />

Beziehung doch der grosse Nachtheil ins Gewicht, dass der Urbewohner<br />

des Landes durch das Geschäft der Einsammlung Monate<br />

lang seiner Familie entzogen und fortwährend in dem angeerbten<br />

Nomadenthume erhalten wird, anstatt sich an die Vortheile eines<br />

sesshaften Landbaues und geregelten Bürgerthumes zu gewöhnen.

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