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Brasiliens. - Brasiliana USP

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440 Die Omaguas.<br />

schaff auch die Baumwolle zu drillen-, zu weben und zu üang»<br />

matten und Decken, Tapecirana, zu flechten pflegte, war sie auf<br />

den Anbau des Baumwollenstrauches und damit auf dauernde Wohnplätze<br />

angewiesen. —* Auch die Verfertigung von Thongeschirren<br />

in grösserem Maassstabe, so dass der Leichnam ihrer Anführer und<br />

Hausväter darin (in der Hütte) beigesetzt werden konnte, gehört«<br />

zu denjenigen Kunstfertigkeiten, die wir nicht allen Indianerhorden<br />

zuschreiben dürfen. Man hat neuerlich bei Manaos (sonst Villi<br />

da Barra do Rio Negro), Fonte-Boa, Serpa, am Rio daa Trombetas<br />

und an andern Orten längs des Hauptstromes Trümmer von<br />

solehen Todtenurnen ausgegraben (Camotim, Ygacaba ocu). Trinkscbalen,<br />

Becher und andere kleine Geschirre (Cuias), machten sie<br />

aus den Früchten des Cuite- Baumes (Grescentia Cuiete) and aus<br />

mehreren leichten Holzarten. Sie verstanden denselben verschiedene<br />

Farben, Firnisse und Malereien zu geben, und diese Industrie hat<br />

sich in Javary (sonst S. Paulo d'Olivenza) und Tabatinga erhalten,<br />

s'o dass ihre Erzeugnisse häufig in den Handel kommen. — Auch<br />

die Bekanntschaft mit den Bäumen, deren verdichteter Milchsaft elastisches<br />

Gummi bildet, sollen die Omaguas am obern Amazonas<br />

verbreitet haben. Sie formten aus dem frisch aus den Bäumen<br />

geflossenen Safte nicht blos die Im Handel allgemein bekannten Gelasse,<br />

sondern auch Bänder und bedienten sich desselben, um die<br />

in grossen Stücken von den Couratari-Bäumen abgezogen Rinde<br />

wasserdicht zu machen. Von den Campevas sollen die Einwohner<br />

von Parä die Benutzung des elastischen Gummi gelernt haben.<br />

Wenn dieser Milchsaft aus den Bäumen in den Boden sickert, «o<br />

verhärtet er zu uuregelmässigen Massen, oft von bedeutender Gröeee.<br />

Es ist das Tapicho (richtiger Tapichügh d. h. tief aus der Erde),<br />

fluenten des Platte ein Indianerstamm, der auch seine Plattköpfe, Tschoponisch,<br />

hat. S. Pattie's Reise. — Vergl. u. A. Jäger in Württemb.- naturw.<br />

Jahreshefte 1859. 1. S. 65 ffl.

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