Brasiliens. - Brasiliana USP

Die Maxurunas. 429
der schrankenlosen, stets fortgesetzten Vermischung der durch einanderschwärmenden
Gemeinschaften etwas sehr Auffallendes, kann
aber nicht geleugnet werden, wie wir später bei Schilderung der
Passes noch zu bestätigen Veranlassung haben werden.
Mit den Marauhas sind auch die bereits angeführten Araicü
in dem Reviere zwischen dem Juruä und Javary verbreitet;
über ihre Abkunft herrschen aber entgegengesetzte Meinungen. Man
hat sie, vielleicht auf Grund einer gewissen Aehnlichkeit in den
Namen für versprengte Aroaquis, also aus dem Norden, vom Orenoco,
hergekommen' betrachten wollen; und allerdings weist ihr
Dialekt auch Anklänge an die Aruac-Sprache, wie sie die Herrnhuter
Missionäre am Berbice notirt haben, auf *). Dagegen behaupten
Andere , sie seyen aus dem spanischen Territorium auf den
Flüssen herabgekommen, und ihr Hordenname bedeutet diess in
der Kechua (uraycu), portugiesisch Descidos. Endlich leitet man
das Wort auch aus der Tupi ab: uara, die Männer, Herrn, aico,
seyend oder fürwahr.
Die Maxurunas (Majurunas, Majorunas, Maxironas, Maeruna)
waren früher der Schrecken der Reisenden, nicht blos auf dem
Ucayale, bis,zu dem sie sich gegen Westen ausdehnen, und dem
Javary, sondern auch auf dem obern Solimoes. Sie fielen, hinter
einem Baum versteckt, die Reisenden mit grossen Wurfspiessen
*) Z.B. Wasser: Araycu: uny, Aruac: wuny, wuniyabuh. Baum: aata,
adda. Regenbogen: umaly , javale. Feuer: yghe, ikehkia, ikhih. Blatt:
alupucna, ubanna. Kopf: ghy, (mein) da shi, da sei. Hand: ni kabu,
(mein) da kabu. Fuss : ghutschy, (mein) da cututi, da cuty.
Dagegen finden sich auch verwandte Anklänge zwischen den Araycu und
den Marauhä als: hoch Araycu: ateco mauwity; Marauha: atuku. Tante: uy»
ohuy. Oheim ghuk, oky. Ohr: toky, netaky. Haar: nitschy, hoty. Körper:
nyamsa: nian. Oberarm: nikpawu, nokabe. Weiberbrust: noty, nity. Wir:
ü, uya. Bei den Araycu kommen auch Worte aus der Omagua vor.