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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Animalische Nahrung. 499<br />

Fisch von mancherlei Krankheiten, zumal Dysenterie, befallen werden,<br />

die nicht selten schlimmen Ausgang nehmen.<br />

Allerdings ist er oft durch ergiebigen Fischfang oder, glückliche<br />

Jagd in der Lage, animalische Kost zu sich zu nehmen. Während<br />

er aber in dieser Zeit seiner angeerbten Gehässigkeit fröhnen kann,<br />

wird er in einer minder günstigen Jahreszeit gezwungen, animalische<br />

Vorräthe zu verzehren, die schlecht oder, gar nicht gesalzen, dagegen<br />

von dem Rauche des Moquem (Bukanier-Rostes) durchdrungen,<br />

manchmal bereits in Zersetzung begriffen, und desshalb ungesund<br />

sind. Diese Verhältnisse, wogegen die weissen Nachbarn auch, mit<br />

dem besten Willen nicht zu wirken vermögen, sind von grösstem<br />

Einflüsse auf den Gesundheitszustand und die Sterblichkeit dieser<br />

Indianer im Amazonaslande. Es stellt sich auch hier ein Unterschied<br />

zwischen dieser Bevölkerung und der roheren im südöstlichen Brasilien<br />

heraus. Letztere lebt mehr von der Jagd und Fischerei, als<br />

von Feldwirtschaft und animalische Kost ist ihr mehr befreundet.<br />

Als eine besonders nahrhafte und gesunde Speise schätzt er die<br />

verschiedenen Arten von Schildkröten, welche ihm die Gewässer<br />

während mehrerer Monate, im Ueberfluss darbieten*), und deren Eier.<br />

Um die letzteren einzusammeln, findet er sieh auch auf den Sandinseln<br />

an den Flüssen ein, und mit dem Scharfsinn eines Spürhundes<br />

entdeckt er sie. Auch andere Amphibien, Schlangen, Eidechsen<br />

(darunter namentlich den Jguan, Jguana sapidissima, und die Teiu,<br />

Teius Monitor und Ameiva), Frösche, ja sogar manche Kröten<br />

verspeist er; die zahlreichen Fisch- und Vögelgattungen geniesst<br />

er mit wenigen Ausnahmen**). Von Säugethieren sind namentlich<br />

*) Yurara-ete, die grosse Flusschildkröte, Emys amazonica Spix; Taracaja, Em.<br />

Tracaja Spix, Acangauacü, Em. macrocephala Spix, Yurara-campeva, Em.<br />

erylhrocephala Sp., Matamatä, Chelys fimbriata Spix, und die noch zu bestimmenden<br />

Arten: Arauäna, Üirapiqui, Vitiu. Die Landschildkröten Jaboti<br />

kommen minder häufig vor.<br />

*•) So z. B. manche kleine Arten von Cetopsis, und auch der Zitteraal wird

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