Brasiliens. - Brasiliana USP

264 Die Canoeiros.
Uebrigens sind es ohne Zweifel nicht blos die Reste dieser,
ehemals im östlichsten Tieflande des Amazonas-Beckens sesshaften
Tupis, welche jetzt Canoeiros genannt werden. Während diese sieh
nur im untersten Stromgebiete des Tocantins, südlich vom Fall
von Itaboca, an mehreren Nebenflüssen, z. fi. dem Tucanhumas, verborgen
halten, und von da aus ihre Streifzüge stromaufwärts ausführen,
werden die beiden Hauptarme des Stroms durch Piraten
unsicher gemacht, die aus Süden kamen. Man nannte sie, wie erwähnt,
mit einem gemeinsamen Namen Bororös, Feinde, es sind
aber vorzugsweise Cahahybas (Cayowas) und Tapirapös, also ebenfalls
Horden der Tupi-Nation: jene aus Cujabä und Mato Grosso
herabgekommen, diese schon lange Zeit am westlichen Ufer des
Araguaya wohnend. Während also die Horden dieser Nationalität
im Osten und Norden des Reiches im Conflicte mit den europäischen
Einwanderern aller Selbstständigkeit verlustig sind, setzen diese
Bruchtheile der Central-Tupis die ursprüngliche Feindschaft noch
mit aller Erbitterung fort.
Wir betrachten nun in seinen einzelnen Stämmen das grosse^
Volk der Ges.
1) Die Cayapös, Cajapös, Coyapos, Caipös, Cuchipös.
Dieser Stamm wohnt im südwestlichen Theile von Goyaz, und
darüber hinaus in den benachbarten Gegenden von S. Paulo und Mato
Grosso, zwischen den Flüssen Tiefe - und Paranahyba und nordöstlich
vom Rio Pardo. Er streift von diesem Flusse gegen Westen bis in
das ausgedehnte Quellengebiet des Araguaya und nach Osten
zuweilen bis in die Nähe der Villa de Desemboque. Die stärkste
Zahl der, bereits um viel verminderten Cayapös soll etwa 40 Legoas
vom Westufer des Araguaya, westlich von einer volkreichen
Aldea der Chavantes in der Breite von Salinas (13° 38') wohnen;
lind von da erstrecken sie sich im Westen von einigen Aldeas der