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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Von dem Rechtszustande<br />

Dieselbe Gewalt, welche dem Manne, «H ^Ji^^n, gegfn<br />

seine Gattin zusteht, besitzt er auch über? sejup ;Mrkt in_veikomniener<br />

UnBeschränktheit, ohne irgend eine BefiiMchSgUfg<br />

durch die Gemeinschaft. Doch dauert diese schrankenlose väter-<br />

Irene 'ß-e-walt nur so lange, als die Kinder unmündig von dem väterlichen<br />

Heerde abhängen*). In dieser Zeit darf sich der Vater, der<br />

übrigens den Kindern fast nur wie «in Fremder gegenübersteht,<br />

und sich wenig um sie bekümmert, jede Strafe und Willkühr gegen<br />

sie erlaubend Das Kind erhält gewöhnlich durch den Vater<br />

einen (von Verwandten, Taieren oder Pflanzen hergenommenen)<br />

Namen, sobald es aufrecht sitzen kann**), einen andern bei der<br />

Erklärung der Mannbarkeit (Emancipatio«.); noch andere werden<br />

dem Manne nach Auszeichnujpym Kriege, oft durch ihn selbst<br />

gegeben. (Bei denjenigen Stänurnen, welche sich zu tatowiren<br />

pflegen, ist die Ertheilung eines jjneuen-Namens zugleich mit einer<br />

^ermghrung der Tatowirüng üblich; .so bei den Mundrucüs ***).<br />

Die Erklärung der Mannbarkeit ist kein Act der väterlichen Ge-<br />

*) Bekanntlich befreit nach deutschem Rechte den Sohn die Errichtung eines<br />

eigenen Haushaltes von der .väterlichen Gewalt.<br />

••) Bei den Passe's ertheilt^ nach Spix's Beobachtung (Reise III. p. 1186.), der<br />

Paje dem neugebornen Kinde den Namen. — Die alten Peruaner gaben<br />

den Namen, wenn der Säugling entwöhnt wurde, dabei wurden ihm die<br />

Haare von den Verwandten der Reihe nach feierlich abgeschnitten. Garcilaso<br />

L. VI. c. 11. Vielleicht stammt hievon der Gebrauch der benachbarten<br />

Tecunas, dem Neugebornen die Haare auszureissen. Martius, Reise<br />

III. p. 1188. Ganz ähnliche Sitten rücksichtlich der Namenaejfl^ilung<br />

herrschten u. a. auch bei den Caraiben. Rochefort a. a. 0. II. pTtjll. ffl.<br />

Den Kindern wurden dabei auch die Lippen und Ohrläppchen durchbohrt,<br />

was ebenfalls bei vielen brasilianischen Völkerschaften geschieht. — (Das<br />

Abschneiden der Haare bei Kindern als eine Ceremonie kommt auch bei<br />

den Kalmücken vor. Pallas, Reise I. p. 305.)<br />

***) Die Majorunas, welche ihr Antlitz durch Eiiischnitfe'uhTirlgl. ^cheusslich<br />

entstellen, feiern die Durchbohrung der* Lippen,' Ohren und Wangen durch<br />

ein grosses Fest. Reise III. p. 1188.

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