Brasiliens. - Brasiliana USP

Indianer in Parä und Allo Amazonas. 361
Wir werden im Verfolge unserer Darstellung mehrfache Gelegenheit
haben, von Horden zu sprechen, welche mit den bereits
erwähnten Guck vermischt, oder von ihnen abgezweigt sind.
Bie Indianer in der Provinz Maranhäo
gehören, so weit unsere Nachrichten reichen, fast alle zu dem
Stamme der Ges, welchen wir schon oben (S. 256—289) ausführlich
zu schildern versucht haben. Andere dazwischen eingeschobene
kleinere Gruppen sind entweder versprengte Glieder der Tupis oder
reihen sich unter die mit Guck bezeichneten Stämme. Wir können
daher nun in das eigentliche Theater indianischen Lebens, in das
grosse Tiefland des Amazonenstroms eintreten.
Indianer in den Provinzen von Parä und Alto Amazonas.
Man kann in vielen Orten Brasiliens lange Zeit leben, ohne
nur daran erinnert zu werden, dass man sich in einem Welttheile
mit eigenthümlicher Urbevölkerung befindet. In den grössten Küstenstädten
und in manchen ausgedehnten Districten des Innern,
wie z. B. Minas Geraes, in S. Paulo, begegnen wir überall der weissen
und schwarzen Race und Mischlingen jeglicher Abkunft, dagegen
nicht oft dem Indianer von unvermischter Reinheit; die farbigen
Abkömmlinge mit indianischem Blute (Mamelucos) sind allerdings
nicht selten, treten jedoch nicht auffällig hervor, sondern verschwinden
vielmehr in der zahlreichen Mulattenbevölkerung.
Eine ganz andere Ansicht aber gewährt der Aufenthalt in
Parä und noch mehr eine Reise von diesem Emporium des Amazonenlandes
gegen Westen, die bis jetzt lediglich nur auf den Wasserstrassen
seines gewaltigen Hauptstromes, seiner zahlreichen Nebenflüsse
und Canäle ausgeführt werden kann. Hier begegnet man
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