Brasiliens. - Brasiliana USP

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wie des Beleidigten zur Folge hat. — Als eine die angeerbte Wildheit
unterstützende Ceremonie ist auch die blutige Geisselung
(Macoäli d. i. die Geissei, nach Rieh. Schomburgk Mariquarri) zu
betrachten. Sie wird jedoch nicht, wie bei den Muras, Mauhes,
Uaupes, sondern bei anderer Veranlassung, als eine Todtenfeier geübt.
Der Todte wird unter dem Klagegeheul ohne Thränen (aruac:
assimassimadün) in einem ausgehöhlten Baumstamme oder kleinem
Corial (Kahn) in der Hütte begraben (aruac: akarratan). Sein
Mandioccafeld bleibt nun unberührt, bis, bei eingetretener, Reife
der Wurzel, Material für das nöthige Getränke (Paiwari) für Abhaltung
eines Todtenfestes vorhanden ist, zu welchem die Nachbarn
durch umhergesendete Gedenkschnüre (Ikissihi), deren Knoteuzahl
die Tage angeben (weiter sind hier die Quippos der Peruaner nicht
entwickelt), eingeladen werden können. Die am Morgen des bestimmten
Tages erscheinenden Gäste werden von den Männern des
Dorfes mit Peitschen aus den Fasern grosser Ananas-Blätter (Bromelia
Karatas) empfangen, deren Hiebe nur auf die Waden (aruac:
lbittuna) *) gerichtet, sie, ohne eine Miene zu verziehen, entgegennehmen.
Die Neuangekommenen reihen sich stets den Geisslern an
und unter dem häufigen Genuss von Paiwari wird die Operation
gegenseitig fortgesetzt, bis zu gräulicher Verwundung der Waden,
deren Heilung oft Monate Zeit erfordert. Es folgt dann ein Umzug
um die Hütte des Todten, unter monotonem Gesang und Voraustragung
von drei Figuren, die einen Kranich und zwei Menschengestalten
darstellen. Drei mit Messern bewaffnete Männer stürzen
sich nun auf die Geissler, entwinden ihnen im Ringkampfe die
bluttriefenden Waffen. Diese werden zerschnitten und nebst den
drei Figuren sowie allen Utensilien und Waffen des Todten einer
*) Sollte dieser KörperfheU seinen Namen von der grausamen Ceremonie erhalten
haben'' lbiltin heisst (transitive) brennen! — Karatas ist verdorben
aus Kai an, Gras und antan, tan, lä, fest, hart (tupi und aruac).