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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Schlussbetrachtung. 765<br />

chaotischen und unhistorischen Treiben zahlloser Horden begegnet,<br />

auf die Erscheinung der Tupis.<br />

Die westlichsten Horden dieses Volkes oder Völkerbundes scheinen<br />

nämlich mit dem Inca-Reiche in Conflict gerathen zu seyn.<br />

Mit dem Auftreten dieser Tupis erhalten wir den ersten Maasstab<br />

für die Beurtheilung anderweitiger -ethnographischer Zustände, die<br />

übrigens, ihrer niedrigen Stufe ungeachtet,-alle der neueren Epoche<br />

angehören.<br />

Unter einer Bevölkerung, die seit Jahrtausenden allen Wechsellällen<br />

und Wandlungen der Barbarei ausgesetzt gewesen ist, fragen<br />

wir nach keinem Urvolk; auch die Tupis gelten uns als eine Volksbildung<br />

von jüngerem Datum. Sie unterscheiden sich von andern<br />

Horden nur dadurch, dass der Uebergang aus ungebundenem Nomadenthum<br />

zu festen Wohnsitzen sich bei- ihnen unter gewissen<br />

Begünstigungen begeben hat, welche ihrer Entwicklung grössere<br />

Dimensionen und einen wesentlichen Einfluss auf andere Indianer<br />

verlieh. Noch steht die Frage offen: wohin die frühesten Heerde<br />

der Tupis zu verlegen seyn dürften. Vieles aber scheint dafür zu<br />

sprechen, dass es die Landschaften von Cochabamba und Cbuquisaca<br />

waren,, und dass sich von hier aus, wo noch gegenwärtig das<br />

Guarani im Munde einer bunten Indianerbevölkerung gehört wird,<br />

jene kriegerischen Haufen über einen weiten Antheil des Continentes<br />

ergossen haben, deren Einfluss solidarisch noch gegenwärtig<br />

im Innern des Landes wie an den nördlichsten Küsten verspürt<br />

wird und namentlich in der Ausbreitung ihres vielfach abgewandelten<br />

und zu einer Lingua franca ausgebildeten Idioms ein wunderbares<br />

Vehikel des Verständnisses geworden ist.<br />

Dort also vermuthen wir, dass die Tupis unter der Begünstigung<br />

einer glücklichen Naturumgebung, unangefochten von äussern<br />

Feinden, sich auf ruhigen Sitzen extensiv und intensiv entwickelt.<br />

und ihren Stamm durch Schutzverwandte vermehrt haben. Endlich<br />

aber mögen sie durch Naturereignisse , trockne Jahre oder lieber-

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