Brasiliens. - Brasiliana USP

416 Die Wassermänner Caripüna.
Natterer, der sie auf seiner Reise den Madeira stromabwärti kl ivai
Horden, den s. g. Jacarias oder Jacare-Tapujüja, Krekodil-kdimr
am Abuna, einem westlichen Beiflusse,. und den Schenabu oberhalb
der Cachoeira do Pao grande, kennen gelernt, und ihre Sprachproben
gesammelt hat *). Der Dialekt hat Anklang« an die Kecbu
und an den der Maxorunas am Javary. Bänder oder Ringe (eran***.
scheti) von elastischem Gummi -unter dem Kniegelenk«-,, daftHaapIr
haar nach rückwärts in einen Zopf gebunden und mit einem Federbüschel
umwickelt, bilden ihre Nationalabzeichen. Die Männer tragen
in jedem Ohrläppchen den Zahn einer Capivara, um den Hai«
eine Schnur durchlöcherter kleiner Cocosnüsse. Die Tacanhoba,
aus einem Blatte von Coitc (Heliconia) wird mit ihrem Inhalte
zwischen den Beineu nach Oben geschlagen und hängt an einer
Schnur, die um den Leib geht. Gegen die Plage der Stechfliegen
tragen sie ein langes Hemd aus dem siebartigen Baste des Feigenbaumes,
gleich der Tipoya in Moxo», dessen Vortheile sie in den
dortigen Missionen sollen kennen gelernt habe*». Die Weib«,borgen
eine Tanga und eine .Binde aus .vielen BaumwolleMctattjen,
die, mit einem schwarzen Piacabafaden überwunden, von Ferne gleich
Schnüren schwarzer Glasperlen glänzen. Unter, den Geräthea ist
das Mai-kome zu bemerken, ein Topf mit elastischem Gummi überspannt
, dessen sie sich als Trommel bedienen. Diese Caripuii
sind im Kriege mit einer auf spanischem Gebiet wohnenden Horde,
den Guatia, deren Kinder sie in Gefangenschaft führen, um M an
die Brasilianer zu verkaufen. Das Loos der losgekauften s. g- Indios
de resgate unter den Ansiedlern ist meistens viel besser, ah* ein
in Furcht vor grausamen Feinden hingebrachtes Leben, und muss
den vom Gesetz verpönten Menschenhandel beschönigen.
*) S. unsere Glossarios S. 240.