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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Fische und. ihre Zubereitung. 617<br />

reiche und ganz kleine, welche, welche ausserdem zum Köder benützt<br />

werden, nur bei Mangel von etwas Besserem.<br />

Auch hat ihn<br />

die Erfahrung belehrt, dass manche Fische zur Zeit, da gewisse<br />

Früchte, wie z. B. von Sapium aucuparium und Hippomane Mancinella,<br />

häufig in stehende Gewässer fallen, giftig wirken können, und<br />

er meidet sie dann. Grössere Fische werden, ehe sie auf den Heerd<br />

kommen, ausgeweidet, -und seine Kochkunst behandelt die einzelnen<br />

Arten, je nachdem sie sich für diese oder jene Bereitungsart am<br />

besten eignen.<br />

So pflegt er den Panzerfisch (Cascudo der Brasilianer,<br />

Acara margarita Heck.) am liebsten in der Asche zu rösten.<br />

Ein Topf, um den Fisch zu sieden, fehlt nur im Hausbalte des<br />

allerrohesten Indianers, des Mura oder Macü, und er wird dann<br />

wohl durch ein festes ,* noch ungeteiltes Blatt oder durch die<br />

Seheide einer Palme ersetzt, .welche kahnförmig an einen horizontalen<br />

Stock gebunden, über das Feuer .gebracht wird. Am häufigsten<br />

wird der Fisch am Spiess gebraten. Der Indianer unterscheidet<br />

den gebratenen Fisch (tupi: pirä-mixira), den leicht und scharf<br />

gerösteten (pira caem, pira-piryric), den gesottenen (pira-agib),<br />

den eingesalzten (pirä-jukyra-pora) und den getrockneten (pira, ein),<br />

der vor dem Rösten oft noch in-Wasser eingeweicht wird. Aus<br />

dem getrockneten bereitet er auch durch. Stampfen im Mörser das<br />

Fischmehl (pira passoca), welches mit Mandioccamehl vermengt<br />

aufbewahrt wird und an Wohlgeschmack und Nahrhaftigkeit sehr<br />

verschieden ist, je nachdem die ganzen Fische oder nur das von<br />

Knochen und Gräten gereinigte Fischfleisch (pirä-coö) dazu verwendet<br />

worden.<br />

Auch die Manipulation des Trocknens wird verschiedenartig<br />

vorgenommen. Kleinere Fische pflegt der Indianer, an eine Schnur<br />

gereiht (pira-apitama) in der Sonne zu trocknen, grössere zerstückt<br />

über Feuer. Nicht selten vereinigt sich eine ganze. Ortschaft, um<br />

eine fischreiche Stelle gemeinsam auszubeuten und Vorräthe für<br />

mehrere Monate zu bereiten. Man zieht auf längere Zeit, oft mit<br />

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