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Brasiliens. - Brasiliana USP

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Hausthiere. 675<br />

tiger Diener herum, eine Negerphysiognomie im feinen grauen<br />

Haarpelz mit starkem Greifschwanz, zuthätig schmunzelnd, immer<br />

bereit zu verzehren, was ihm angeboten wird. Diess Thier vermehrt<br />

sich in den Wäldern ausserordentlich und gilt dem Indianer<br />

als die schmackhafteste Affenart. Der Parauacü (Pithecia hirsuta<br />

und inusta Spix), eine sacht einherschreitende, in langes grauschwarzes<br />

Kraushaar gehüllte Gestalt, spielt die Rolle des grämlichen<br />

Pedanten oder empfindlichen Alten. Dagegen fällt dem leichtbeweglichen<br />

Itapua (port. Prego, Cebus fatuellus) die des zänkischen,<br />

vorwitzigen Grimassenschneiders zu. Ausser diesen werden<br />

auch poch kleinere Arten, wie die Oyapuca (Callithrix cuprea Sp.),<br />

die niedlichen Winsel- und Midas-Aeffchen (Callithrix sciurea, mehrere<br />

Arten von Hapale) und seltener auch die Nachtaffen (Yüä,<br />

am Orinoco Cusicusi, Nyctipithecus) gehalten. Sie sind gleichsam<br />

die Schoosshündchen der Indianerinnen, bei denen sie auch während<br />

kühler Nächte, wie junge Kätzchen schnurrend, Zuflucht suchen.<br />

Alle diese Thiere werden übrigens bei den Indianern nicht<br />

zur Paarung gebracht; man nimmt sie für die Zähmung aus dem<br />

Neste und mit so viel Sorgfalt pflegt man sie aufzuziehen, dass<br />

ihnen die Indianerin manchmal wie dem eigenen Kinde die Brust<br />

giebt Will man sich aber einen bereits erwachsenen Affen für<br />

den Haushalt erwerben, so wird er mit einem Pfeilchen, dessen<br />

Gift verdünnt worden, leicht verwundet, im Zustande der Bewegungslosigkeit<br />

gefangen, durch grosse Gaben von Kochsalz wieder<br />

zum Leben gebracht und so lange in der Hütte wohlgefüttert<br />

festgehalten, bis er sich an die Nähe seines Herrn gewöhnt<br />

hat. Von den Arecunas berichtet Rieh. Schomburgk (a. a. 0. IL<br />

.248) , dass sie das Thier, nachdem seine Wunde ausgesaugt worden,<br />

bis an den Hals in die Erde eingegraben und ihm eine starke<br />

Auflösung jener salpeterhaltigen Erde oder Zuckersaft einflössen.<br />

Ist das Thier etwas zu sich gekommen, so wird es zwischen Palmenblättern,<br />

wie ein kleines Kind im Wickelbande, festgebunden,

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