14.01.2014 Aufrufe

BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 106<br />

oder stadtbildprägenden Gebäuden). Dagegen kommen erst selten Instrumente der Qualitätsentwicklung<br />

oder Qualitätssicherungsverfahren zum Einsatz.<br />

Bei der Beschreibung der konkreten Relevanz und vor allem der konkreten negativen Auswirkungen<br />

(Leerstände, bauliche Missstände, fehlende Raumkanten nach Rückbau/Abriss) unterscheiden sich<br />

die Kommunen sehr stark. Die Problematik an HVS ist regional sehr unterschiedlich. Während in<br />

wachsenden Märkten nur wenige Leerstände an HVS beobachtet werden, nehmen die Leerständen<br />

an HVS in schrumpfenden Märkten deutlich zu (mit steigender Tendenz).<br />

Neben den rein verkehrlichen Belangen spielen also die gesamtwirtschaftlichen und demografischen<br />

Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle in der Problemrelevanz und im konkreten Umgang mit<br />

innerstädtischen HVS. Aus den Ergebnissen der 20 vertiefenden Telefoninterviews ergeben sich<br />

Unterschiede insbesondere hinsichtlich der Entwicklungsbedingungen in den Städten. Diese lassen<br />

sich wie folgt vereinfacht charakterisieren:<br />

(1) Kommunen mit Nachfragedruck auf den Wohnungsmärkten<br />

Kommunen, die innerhalb einer prosperierenden Region liegen und zudem durch günstige wirtschaftliche<br />

und soziale Bedingungen einen Nachfragedruck auf den Wohnungsmärkten haben.<br />

Selbst schwierige Wohnlagen an innerstädtischen HVS können hier vermietet werden (z.B. Stuttgart,<br />

Düsseldorf, Köln als typische stark wachsende Metropolen, aber auch Braunschweig oder<br />

Hannover mit geringerem Preisniveau, aber vergleichsweise günstiger Dynamik).<br />

Diese Kommunen haben noch keine Probleme mit zunehmenden Leerständen an HVS. Dennoch<br />

gibt es auch dort an HVS immer wieder einzelne Immobilien, die durch ihre Eigentümer nicht adäquat<br />

gepflegt werden. Punktuelle Leerstände einzelner ganzer Gebäude neben Gebäuden in Nutzung<br />

sind nach Einschätzung der kommunalen Planer i.W. auf das unterschiedliche Engagement<br />

der Eigentümer zurückzuführen.<br />

Durch den hohen Druck auf den Wohnungsmarkt innerhalb dieser Städte entstehen aber nur selten<br />

Leerstände, da auch weniger privilegierte Lagen einen Mieter finden. In Düsseldorf zeigt sich beispielsweise<br />

das Phänomen, dass durch die hohe Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt Büroflächen<br />

an HVS zu Wohnungen umgebaut werden, so dass die Bewohnerdichte an HVS in Düsseldorf derzeit<br />

sogar noch steigt.<br />

Im Umgang mit HVS verfolgen diese Kommunen vor allem verkehrliche Zielsetzungen, die die Verkehre<br />

besser leiten und kanalisieren und damit zu Entlastungen der Emissionen führen sollen. Auch<br />

die Verlagerung von Verkehrsströmen auf alternative, periphere Gebiete wird erprobt, um bereits<br />

vorbeugend auf die veränderten Anforderungen an Erschließung und Wohnraum reagieren zu können<br />

und zukünftig innerhalb der festgesetzten Feinstaubbelastungsgrenzen zu bleiben, die in diesen<br />

Städten oftmals überschritten werden. In diesen Städten liegen in der Regel keine integrierten<br />

Konzepte für HVS vor, da nur einzelne Problembereiche im Fokus stehen.<br />

Relevanzprüfung <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!