BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 6<br />
Entwicklungen und den Verwaltungskapazitäten, diesen Aufgaben gerecht zu werden. Bei integrierten<br />
Prozessen ist es wichtig, keine Fachsicht zu sehr dominieren zu lassen. Daher ist es<br />
sinnvoll, den Zielfindungsprozess gemeinsam mit unterschiedlichen Fachressorts als auch unter<br />
Einbindung der verschiedenen Akteure vor Ort zu gestalten. Dabei muss die Prozessgeschwindigkeit<br />
den individuellen Veränderungsmöglichkeiten vor Ort und den Arbeitsgeschwindigkeiten<br />
der unterschiedlichen Akteure angepasst werden.<br />
(4) Beteiligungs- und Aktivierungsstrategien<br />
Die aktuelle und künftige Stadtentwicklung und insbesondere die komplexen Aufgabenbereiche<br />
entlang von HVS werden nicht ohne eine stärkere Beteiligung und das Engagement von Bürgern<br />
und von privaten Kleineigentümern auskommen. Erforderlich sind Beteiligungsverfahren<br />
und -prozesse, die systematisch die unterschiedlichen von den Planungen betroffenen Zielgruppen<br />
erreichen und zugleich die Interessensgruppen und Öffentlichkeit bedienen. Während<br />
die größte Aufmerksamkeit bisheriger HVS-Kommunikationsprozesse auf Bewohnern, Gewerbetreibenden<br />
und Besuchern liegt, wird die systematische Einbindung von Eigentümern zukünftig<br />
stärker ins Blickfeld geraten. Zu erwarten ist, dass die Komplexität integrierter Planungen<br />
durch die Einbeziehung privater Investitionsvorhaben zunehmen wird. Damit verändert sich<br />
auch die Herangehensweise der kommunalen Verwaltungen. Neben den planenden Aufgaben<br />
werden auch stärker koordinierende und aktivierende Aufgaben zur Praxis zählen.<br />
Erfahrungen aus den Fallstudien zeigen, dass kleinere, vergleichsweise niedrigschwellige Aktivitäten<br />
an HVS, die auf einer Aktivierung der privaten Eigentümer und der Nutzung vorhandener<br />
(bürgerschaftlicher) Potentiale basieren, bereits zu einer ersten Stabilisierung der städtebaulichen<br />
und immobilienwirtschaftlichen Situation beitragen können. Ein integrierter Prozess sollte<br />
aber erst dann gestartet werden, wenn auch finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen. Ansonsten<br />
besteht die Gefahr, das geweckte Engagement frustriert zu ersticken.<br />
(5) Profilierungs- und Imagestrategien<br />
Ein zentrales Element zur Aufwertung bzw. Stabilisierung von HVS bildet die Profilierung und<br />
Imagebildung. Diese funktioniert aber nur in einer breiten Zusammenarbeit bzw. Beteiligung<br />
mit den Akteuren vor Ort. Je schwieriger die Ausgangslage der Standorte ist, desto erforderlicher<br />
ist es die Profilierung und Imageaufwertung verschiedener Maßnahmen sichtbar zu konzentrieren.<br />
Auch Veranstaltungen und temporäre Stilllegung / Umleitung von Verkehren verbunden<br />
mit Aktionen im Straßenraum schaffen Möglichkeiten und Anlässe auf weniger sichtbare<br />
Standortqualitäten (z.B. Grünbereiche, Plätze) aufmerksam zu machen.<br />
(6) Fördermanagement<br />
Die fachspezifische Förderlogik von Förderinstrumenten steht häufig noch nicht im Einklang mit<br />
den integrierten Entwicklungsansprüchen. Die umfassende Berücksichtigung insbesondere von<br />
HVS-relevanten Problemen in Planungs- und Projektabläufen muss gleichwertig in einem integrierten<br />
Finanzierungs- und Fördermanagement eingegliedert werden, um die verfügbaren Mittel<br />
zu bündeln und bedarfsgerechte Lösungsansätze zu ermöglichen.<br />
Kurzfassung <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>