BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 124<br />
Empfehlungen an die Länder<br />
Die Länder stellen in Bezug auf die Ausgestaltung der Städtebauförderung sowie der Förderung aus<br />
den Kompensationsmitteln für die Gemeindeverkehrsfinanzierung eine der zentralen<br />
Adressatenebene dar.<br />
Die Städtebauförderung bietet vielfältige Möglichkeiten der Unterstützung von Stabilisierungs- und<br />
Aufwertungsprozessen an HVS. Die Länder können auf verschiedene Weise die Kommunen unterstützen<br />
und – sofern erforderlich – animieren, im Rahmen von Maßnahmen der Städtebaubauförderung<br />
entsprechende Vorhaben auf den Weg zu bringen. In diesem Zusammenhang besteht auch<br />
die Möglichkeit, den städteübergreifenden fachlichen Austausch zum Umgang mit den HVS (Erfahrungen<br />
der Kommunen) zu unterstützen und das HVS-Thema hier zu etablieren. Die vielfach vorhandenen<br />
Netzwerke und Dialogangebote bei den Ländern (z.B. Begleitforschung Stadtumbau Ost)<br />
bieten hierfür geeignete Plattformen. Die ExWoSt-Fallstudien haben gezeigt, dass der Erfahrungsaustausch<br />
mit Blick auf Ideen und Anregungen aus der Praxis vor Ort als sehr bereichernd aufgenommen<br />
wurde. Zudem wurde nach Fortsetzungsmöglichkeiten des Erfahrungsaustauschs gesucht.<br />
In der konkreten Ausgestaltung der Städtebauförderung haben die Länder zudem die Möglichkeit,<br />
durch geeignete Programmstrukturen und Förderrichtlinien in Bezug auf den Handlungsraum HVS<br />
entsprechende Akzente zu setzen. Wichtig erscheint hier, dass für integrierte Ansätze an HVS Investitionen<br />
sowohl in den öffentlichen Raum, als auch an privaten Wohn- und Geschäftshäusern<br />
förderfähig sind. So ist durchaus denkbar, niederschwellige Anreizprogramme für die Eigentümer<br />
für die Aufwertung ihrer Gebäude so anzubieten, dass die Kommunen die Möglichkeit haben, diese<br />
auch gezielt im Handlungsraum HVS mit einer eigenen Priorität einzusetzen, sofern dies aus Sicht<br />
der Kommune zielführend ist. Darüber hinaus liefert das ExWoSt-Forschungsfeld Bundesinitiative<br />
Leitprojekte Kooperation Konkret wichtige Hinweise auf solche Fälle, bei denen die Umsetzung der<br />
Programme der Städtebauförderung aufgrund des linearen Zuschnitts der HVS auf Probleme stoßen<br />
kann und wo hier Lösungsansätze bestehen.<br />
Die Diskussion im Projektverlauf hat gezeigt, dass im Falle von vorhandenen oder neu anzulegenden<br />
Straßenbahnen / Stadtbahnen im Verlauf von HVS städtebauliche und verkehrliche Konfliktlagen<br />
unterschiedlicher Intensität bestehen. Von besonderer Relevanz sind in diesem Zusammenhang<br />
die Förderrichtlinien der Länder zu GVFG/ÖPNV-Förderung für die grundhafte Erneuerung,<br />
Ausbau und Neuanlage von Stadtbahn-/Straßenbahnen, die zumeist auf der Anlage von eigenen<br />
Bahnkörpern/Gleiskörpern mit entsprechenden städtebaulichen Problemen abzielen. Hier bestehen<br />
nach Einschätzung von Experten durchaus gangbare Möglichkeiten, auf solche Forderungen ohne<br />
wesentliche Funktionsverluste für die Stadtbahn zu verzichten und/oder geeignete städtebaulich<br />
integrierte Lösungen an den HVS zu finden. Die Länder sollten auf Basis verschiedener mittlerweile<br />
vorliegender Erfahrungen die Ausgestaltung der Förderrichtlinien kritisch überprüfen bzw. die Kompatibilität<br />
guter städtebaulicher Lösungen mit den Richtlinien prüfen (vgl. hier Städtebaupreis für<br />
Neue Tram St. Emmeran München).<br />
Es sollten Möglichkeiten geschaffen werden, wie unter Beachtung strenger verkehrsrechtlicher Vorschriften<br />
experimentelle und / oder temporäre Maßnahmen und Aktionen an den HVS durchgeführt<br />
Empfehlungen <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>