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BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 88<br />

Einführung von Gesetzen, Grenzwerten und Maßnahmen gewachsen. Hinsichtlich ihrer Anwendungsmöglichkeiten<br />

und besonders im Hinblick auf ihre positiven Auswirkungen werden jedoch<br />

aktuell noch Unterschiede gesehen. Die gesetzlichen Regulierungen mit Richtlinien und Grenzwerten<br />

erzeugen durch ihre EU-weite Einheitlichkeit und Bindungswirkung erste umfassende, wenn<br />

auch ausbaufähige Schutzbestimmungen gegen Luftschadstoffe und Verkehrslärm. Durch die Aufnahme<br />

der EU-Bestimmungen in nationale Gesetze und Verordnungen wird jede Stadt und Gemeinde<br />

zur Einhaltung von maximalen Schadstoff- und Lärmemissionswerten verpflichtet. Dauerhafte,<br />

in vielen verschiedenen Städten vorherrschende Überschreitungen, teilweise über Jahre hinweg<br />

(Umweltbundesamt 2011b), zeigen die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen, mit denen das<br />

Schadstoff- und Lärmproblem dauerhaft gelöst werden kann. Mit der Einrichtung von neuen Umweltzonen<br />

sowie der Erweiterung von Bestehenden auf ihre letzte Ausbaustufe, kann ein aktuell<br />

noch nicht ausgeschöpftes Potential in naher Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Luft- und Stadtraumqualität<br />

beitragen. Dazu zählt auch die Geschwindigkeitsreduzierung, die neben der Schadstoff-<br />

und Lärmminderung weitere Vorteile, beispielsweise in der Verkehrssicherheit, erwirken<br />

kann, da durch die verminderten Brems- und Beschleunigungsvorgänge ein verstetigter und damit<br />

ruhigerer Verkehrsfluss entsteht.<br />

Zusammen mit den beschriebenen technischen und konzeptionellen Alternativen stellen die erläuterten<br />

Handlungsansätze eine Bandbreite an Lösungen bereit, mit denen in Zukunft ein wirkungsvoller<br />

Schutz gegen Schadstoff- und Lärmimmissionen möglich ist. Der Handlungsdruck, Maßnahmen<br />

einzuleiten, erschwert die erfolgreiche Umsetzung in den Kommunen, da sie finanziell und<br />

steuerungstechnisch ungenügend ausgestattet sind. Eine integrierte Vorgehensweise der Lärmaktions-<br />

und Luftreinhalteplanung in Form von einheitlichen Datenerhebungsmethoden oder auch<br />

kombinierbaren Förderinstrumenten ist nötig, um die Potentiale der bestehenden Maßnahmenansätze<br />

auszuschöpfen. Die übergreifende und zukünftig integrierte Umwelt-, Stadt- und Verkehrsplanung<br />

ist dabei die Voraussetzung, um Konflikte frühzeitig bewältigen und kostengünstige, ortsangepasste<br />

Lösungen entwickeln zu können. Dies müssen die Schwerpunkte für kommende Forschungsaufgaben<br />

im Bereich der Emissionsminderung sein.<br />

8.3 Städtebau und Baukultur<br />

Die Entwicklung der HVS ist eingebettet in einen im Zeitverlauf veränderten Umgang und einem<br />

veränderten Verständnis städtebaulicher und baukultureller Anforderungen. Der städtebauliche<br />

Umgang mit den HVS prägt die baukulturelle Qualität dieser Standorte und umgekehrt haben baukulturelle<br />

Anforderungen unter anderem Auswirkungen auf den städtebaulichen Umgang mit den<br />

HVS. Sowohl städtebauliche als auch baukulturelle Ansprüche verändern sich im Zeitverlauf. Aus<br />

städtebaulicher Perspektive dominiert zunächst die funktionale Betrachtung der HVS, während aus<br />

baukultureller Sicht die Erstellungs- und Veränderungsprozesse eine besondere Rolle spielen.<br />

Die Voraussetzungen der HVS mit ihren jeweiligen städtebaulichen Ausgangssituationen sind dabei<br />

sehr unterschiedlich. Die Bandbreiten und individuellen Ausprägungen an den HVS erschweren eine<br />

allgemeingültige Charakterisierung. Zudem ist die Einbettung in den jeweiligen Quartierskontext<br />

nicht nur aus immobilienwirtschaftlicher und aus sozialräumlicher Perspektive von erheblicher Bedeutung,<br />

sondern auch mit Blick auf die jeweilige städtebauliche Situation und Funktion.<br />

Entwicklungsdimensionen <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>

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