BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 126<br />
Straßen an, bei denen die Analyse auch mit einer Aktivierung von Betroffenen verbunden werden<br />
kann und der Einsatz von Investitionen vorbereitet wird.<br />
Die Instrumente können zunächst aber auch recht einfach angelegt sein. Entscheidend ist nicht die<br />
Aussagedichte im Detail, sondern das innerstädtisch vergleichende Aufdecken und Aufzeigen von<br />
Handlungsbedarfen, die räumliche Abgrenzung und Formulierung von HVS-Handlungsräumen, die<br />
Benennung von Themen und Akteuren sowie eine einfache und problemorientierte Darstellung.<br />
Ein wichtiger Anlass für die Auseinandersetzung kann auch eine durch „externe“ Faktoren angestoßene<br />
und zunächst auf einige isolierte Bereiche beschränkte Entwicklung und Planung sein. Hier<br />
können sich wichtige Impulse für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Umgestaltung des<br />
Straßenraumes einer spezifischen HVS ergeben (z.B. Umgestaltung des Straßenraumes nach Fertigstellung<br />
einer Umgehungs-/Entlastungsstraße wie in Leipzig Georg-Schumann-Straße). Im Zuge<br />
der Planung für die Umgestaltung lassen sich zum einen die Themen behandeln, die bislang vielleicht<br />
noch nicht berücksichtigt waren (z.B. private Eigentümer, Laden- und Gewerbeleerstände)<br />
und auch andere wichtige Schritte, wie beispielsweise der Aktivierung und Imageaufwertung angehen.<br />
Darüber hinaus kann man auf Basis der gewonnenen Erfahrungen auch an andere HVS herangehen<br />
und die gesammelten Erfahrungen auf ähnliche Problemlagen anwenden.<br />
Im Umgang mit den HVS (Identifikation von Handlungsbedarfen / Priorisierung von HVS-<br />
Standorten) sollte auch die jeweilige Bedeutung und Funktion der Straßen- bzw. Straßenabschnitte<br />
für die angrenzenden Quartiere berücksichtigt werden (z.B. Versorgungs-funktion).<br />
Ein generell wichtiges Instrument für die analytische wie auch strategische Auseinandersetzung mit<br />
HVS in der Stadtentwicklungsplanung können die städtebaulichen Entwicklungskonzepte sein. Hier<br />
hat insbesondere die Stadt Leipzig in der Erarbeitung des derzeitigen SEKo die Magistralen als<br />
städtebaulich bedeutsamen Handlungsraum ausgewiesen. Diese Ausweisung bildet den Hintergrund<br />
für die Schwerpunktbildung in der Stadterneuerung und beim Einsatz von Fördermitteln. In räumlichen<br />
Teilkonzepten für Stadtteile oder für ausgewählte Handlungsräume können HVS eine zentrale<br />
Rolle spielen. Insgesamt dürfte die verbindliche Verankerung von HVS in städtebaulichen Entwicklungskonzepten<br />
auch vor dem Hintergrund der Bündelung von Ressourcen verschiedener Akteure<br />
und Fördermitteln ein wichtiger Schritt für die Auseinandersetzung mit HVS sein. Wo dies bislang<br />
noch nicht erfolgt ist, sollte die Gelegenheit bei der Aktualisierung von städtebaulichen Entwicklungskonzepten<br />
und/oder bei der Erarbeitung von Entwicklungskonzepten im Zusammenhang mit<br />
der Beantragung von Maßnahmen der Städtebauförderung genutzt werden, die HVS-Perspektive<br />
mit einzubringen und entsprechende Ziele zu formulieren.<br />
Eine Rückzugsstrategie durch den Abriss von Gebäuden ist einer der härtesten Eingriffe in das<br />
städtebauliche Gerüst an den HVS. Eine pauschale Aussage und Einschätzung über die Wirkungen<br />
einer solchen Strategie ist nicht möglich, sondern muss zwangsläufig die jeweils individuellen Ausgangsbedingungen<br />
einbeziehen und bewerten. Bestehten zum Beispiel Einsturzgefährdungen an<br />
bereits stark verwahrlosten Gebäuden, die nicht mehr zu erhalten sind, werden sich Abrissmaßnahmen<br />
meist nicht vermeiden lassen. In vielen Situationen ist die Ausgangsbedingung nicht so<br />
eindeutig. Hier stellt sich die Frage, wie mit sogenannten Schrottimmobilien oder leerstehenden<br />
Altbauten umgegangen wird, für die keine unmittelbare Nutzungsperspektive besteht.<br />
Empfehlungen <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>