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BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 117<br />

gegenüber den einzelfachlichen Planungs- und Verwaltungsaufgaben wichtiger und als Erfolgsfaktoren<br />

entscheidender werden. Diese veränderten Schwerpunkte kommunaler Aufgaben sind nicht<br />

spezifische HVS bezogene Aufgaben, aber an den HVS werden diese veränderten Aufgaben besonders<br />

deutlich, da hier die unterschiedlichen Nutzungsansprüche so stark aufeinanderprallen, wie an<br />

wenigen anderen Stadtbereichen. An HVS sind damit in vielen Fällen Nutzungskonflikte zwangsläufig<br />

„vorprogrammiert“. Gleichzeitig bewegen sich Planungsvorhaben in der komplexen Gemengelage<br />

zwischen den verschiedenen verkehrlichen Fachperspektiven für die HVS (hier z.B. auch technische<br />

Aspekte wie Tiefbau und Führung von Versorgungsleitungen), den Gestaltungsanforderungen<br />

an den Aufenthaltsraum und Dienstleistungsstandort HVS sowie den Wohnraum HVS. Allein die<br />

unterschiedlichen Zielgruppen für verkehrliche Lösungen (Andienung von Ladenlokalen, Stellplätze<br />

für Bewohner und Besucher, Sicherheit und Barrierefreiheit für Radfahrer und Fußgänger, Haltepunkte<br />

(ggf. Trassen) für Öffentliche Verkehrsmittel und Mobilität des durchgehenden Personenund<br />

Güterverkehrs) stellen komplexe fachliche Anforderungen.<br />

In der kommunalen Praxis ist eine Kluft erkennbar zwischen den anspruchsvoller werdenden Steuerungsanforderungen,<br />

gerade bei HVS-Entwicklungen und den Verwaltungskapazitäten, diesen Aufgaben<br />

gerecht zu werden. Es liegt auf der Hand, dass kommunale Verwaltungen als zentrale Steuerungsinstanzen<br />

für veränderte bzw. intensivierte Aufgaben auch Unterstützung brauchen. Allerdings<br />

geht es nicht ausschließlich um finanzielle Ressourcen (darunter auch Personalkapazitäten für<br />

diese Aufgaben), sondern auch um inhaltliche Unterstützungen, z.B. durch Instrumente oder Orientierungshilfen.<br />

Diese sollten einerseits methodisches Know-how vermitteln aber auch Hilfestellungen<br />

für Prozessorganisationen sowie Unterstützung für die erforderlichen bewertenden oder interpretierenden<br />

Aufgaben liefern. Letztlich ist eine hohe Qualität der Entscheidungsprozesse – unterstützt<br />

durch eine entsprechende Kommunikationsstrategie – die Voraussetzung für eine hohe Qualität<br />

der jeweils zu treffenden Planungs- und Investitionsentscheidungen.<br />

Bei integrierten Prozessen ist es wichtig, keine Fachsicht zu sehr dominieren zu lassen. Daher ist es<br />

sinnvoll, den Zielfindungsprozess gemeinsam mit unterschiedlichen Fachressorts als auch unter<br />

Einbindung der verschiedenen Akteure vor Ort zu gestalten.<br />

Die Prozessgeschwindigkeit muss den individuellen Veränderungsmöglichkeiten vor Ort (z.B. den<br />

Entscheidungsgeschwindigkeiten der jeweiligen Fachressorts) und den Arbeitsgeschwindigkeiten<br />

der unterschiedlichen Akteure angepasst werden. Engpässe bilden einerseits knappe zeitliche Ressourcen<br />

der Verwaltungsmitarbeiter (i.d.R. handelt es sich bei solchen Prozessen um Zusatzaufgaben)<br />

und andererseits die begrenzten Zeitbudgets der privaten Akteure vor Ort. Auch bei den übrigen<br />

Stakeholdern ist die Mitarbeit am Prozess kein Kerngeschäft, sondern eine Zusatzbelastung,<br />

die nicht in beliebiger Intensität abgefordert werden kann. Dies erfordert neben einem entsprechendem<br />

Management die nachhaltige Bereitstellung von personellen Ressourcen in der Verwaltung<br />

oder aber auch durch extern beauftragte Zusatzkräfte, die vor Ort agieren.<br />

10.3.4 Beteiligungs- und Aktivierungsstrategien<br />

Unabhängig von den jeweiligen Auslösern für bauliche Investitionen an HVS, wie z.B. Unfallrisiken<br />

(Verkehrssicherheit), Optimierung öffentlicher Verkehrserschließung, Trading-Down, erfordern Pla-<br />

Schlussfolgerungen <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>

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