BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 49
die unmittelbar angrenzenden Parallelstraßen Mühlentor, Am Südengraben und Am Bilstein aus.
Das ausgewählte Quartier liegt im Fördergebiet der Sozialen Stadt.
Entwicklung von Handlungsansätzen und Strategien
Aufbau einer Gebäudedatenbank mit Bewertung der Problemlagen zur
Leerstandsbekämpfung: Durch die städtische Raumbeobachtung lagen vielfältige Informationen
und Daten für das Untersuchungsgebiet vor. Diese Daten wurden nach einer Gebietsbegehung weiter
konkretisiert und mit einem Geoinformationssystem visualisiert, um Probleme gebäudescharf
erkennen zu können. Der Gebäudezustand wurde nach einem Problemindex bewertet. Der Problemindex
setzt sich aus dem Zustand, Leerstandsquote und -dauer, Alter und Gebäudetyp zusammen.
Mittels Internetrecherche und Auskunft des Amtsgerichtes wurden Gebäude ermittelt, die
zum Verkauf stehen bzw. zwangsversteigert werden. Auf diese Weise können Gebäude mit hohem
Handlungsbedarf identifiziert werden, um im nächsten Schritt eine gezielte Aktivierung der Eigentümer
durch die Stadt durchführen zu können.
Abbildung 21: Untersuchungsgebiet mit Gebäudezustand nach „Problemindex“
Quelle: Stadt Iserlohn
empirica / ANP
Konzept für den ruhenden Verkehr: Im verkehrlichen Bereich wurde zur Beurteilung der Situation
und zur Untersuchung von möglichen Verbesserungsmaßnahmen ein gesondertes Konzept für
den ruhenden Verkehr in Auftrag gegeben (u.a. Verkehrsbelastungen, Frequenzen).
Aktivierung von Immobilieneigentümern: Im Bereich Beteiligung und Aktivierung von Eigentümern
und anderen Akteuren wurden zwei Veranstaltungen durchgeführt. Im Februar 2012 fand
eine Auftaktveranstaltung mit allen Eigentümern des Gebietes statt. Dort wurden die zentralen
Analyseergebnisse vorgestellt. Des Weiteren sollte Interesse und Engagement geweckt werden. Im
Rahmen der Entwicklung des Hohlen Weges wurde darüber hinaus ein Workshop mit Anwohnern
durchgeführt. Hier waren nicht nur Eigentümer sondern alle Bewohner des Quartiers eingeladen.
Nach der Vorstellung der beabsichtigten verkehrlichen Umgestaltung wurden von den Beteiligten
viele praktische Anregungen und Vorschläge eingebracht. Die enge Zusammenarbeit mit Eigen-
Fallstudien BMVBS-Online-Publikation Nr. 07/2013