BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 56
versteigerung der Häuser Georg-Schwarz-Straße 11 und Merseburger Straße 102/104 laufen dort
derzeit Sanierungsarbeiten im Inneren.
Ressortübergreifende Zusammenarbeit: Neben einer intensiven ressortübergreifenden Verwaltungszusammenarbeit
(z.B. in der AG Gebäude) basieren die Erfolge an der Georg-Schwarz-Straße
aber auch auf einer intensiven Zusammenarbeit vieler weiterer Akteure. Hierzu zählen: Stadt Leipzig,
Diakonissenkrankenhaus, Projektentwickler Stadtbau AG, Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB,
Zusammenarbeit wegen Tram und Haltestellen), Lindenauer Stadtteilverein, Bürgerverein Leutzsch,
KunZstoffe e.V. und HausHalten e.V..
Die bisherigen Maßnahmen zeigen bereits Erfolge. Für drei zentrale städtebauliche Dominanten
entlang der Georg-Schwarz-Straße konnten konkrete Perspektiven erarbeitet werden (z.B. Fassadensanierung
Georg-Schwarz-Straße 1, Gebäudesanierung Rückmarsdorfer Str. 1, Gebäudesanierung
Georg-Schwarz-Straße 147). Darüber hinaus starten bei vielen weiteren Objekten entlang der
Georg-Schwarz-Straße die Sanierungsarbeiten. Auch konnten zahlreiche leerstehende Ladenlokale
wieder belebt werden. Ein weiteres Gebäude wurde abgerissen und durch ein neues Ärztehaus ersetzt.
In einer Gesamtbetrachtung zeigt die Fallstudie Leipzig deutlich auf, wie weit der gesamte integrierte
Handlungsansatz für HVS bereits konzeptionell vorbereitet ist und sich mitten in der Umsetzung
befindet. Dabei sind aus städtebaulicher und immobilienwirtschaftlicher Perspektive vor allem
die bürgerschaftlich orientierten Komponenten, die Aktivitäten im Bereich Imagebildung und die
gebäudebezogenen Aufwertungsmaßnahmen von Interesse. In der Georg-Schwarz-Straße werden
dabei auch Anpassungen im Straßenraum vorgenommen, die aber insgesamt relativ kleinteilig sind.
In der Georg-Schumann-Straße mit einer weit höheren verkehrlichen Bedeutung hat dagegen die
zunächst nur vorläufige Anpassung des Straßenraums eine noch höhere Bedeutung. Die Aktivitäten
in Leipzig zeichnen sich insbesondere auch dadurch aus, dass mit dem Instrument des integrierten
Magistralenmanagements konsequent die Querschnittaufgabe der Aufwertung von HVS und die
Bündelung und Koordination von verschiedenen Zuständigkeiten und Akteuren angelegt ist. Darüber
hinaus sind diese Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung angebunden und mit der
Möglichkeit gezielter Investitionen in verschiedenen Handlungsfeldern verknüpft.
6.2.5 Halle (Saale)
Aufbau und Untersuchungsansatz
Im Rahmen der ExWoSt-Fallstudie wird in Halle erstmals das Thema einer nachhaltigen Sicherung
des städtebaulichen Altbauzusammenhangs entlang von stark befahrenen innerstädtischen HVS
aufgegriffen. Bisher ist die Entwicklung dieser Straßenzüge entweder von der Erneuerung der Verkehrsanlagen
geprägt und an der anliegenden Bebauung wurden noch keine gezielten Interventionen
vorgenommen, oder die Erneuerung der Verkehrsanlagen hat noch nicht stattgefunden. Die
gravierenden Leerstände an hoch belasteten HVS und die Frage nach dem Umgang mit langfristig
leerstehender Bausubstanz sind aber bereits seit längerem in der Diskussion. So wurde in der Nähe
des Hauptbahnhofes im Rahmen eines Pilotprojektes der zur vielbefahrenen Hauptstraße gelegene
Fallstudien BMVBS-Online-Publikation Nr. 07/2013