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BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 77<br />

Verhältnis insgesamt jeweils 50%. Interessant in diesem Zusammenhang sind die teilweise sehr<br />

großen Unterschiede im Modal Split bei der Betrachtung einzelner Städte. Städte wie Freiburg und<br />

Münster, die seit Jahren eine aktive Fußgänger-, Fahrrad- und ÖPNV-freundliche Politik betreiben,<br />

verfügen aktuell bereits über entsprechende Anteile von ca. 70%. Hier werden deutliche aktive<br />

Gestaltungsspielräume der Städte, bezogen auf den Modal Split, erkennbar.<br />

Einen erheblichen Einfluss auf den Modal Split haben offenbar auch die Straßenbahnnetze im Verhältnis<br />

zu reinen Busnetzen im ÖPNV. Im Rahmen des FOPS-Projektes „Straßenbahnen und Stadtumbau“<br />

wurde eine Auswertung von Städten jeweils ähnlicher Größenordnung und Struktur im<br />

Hinblick auf verschiedene Parameter auf der Basis von „Mobilität in Deutschland 2008“ vorgenommen.<br />

Dabei erreichten die „Straßenbahnstädte“ deutlich höhere ÖPNV-Anteile als vergleichbare<br />

„Busstädte“. Über die Diskussion um Anpassungsbedarfe von Straßenbahnnetzen in Stadtumbaustädten<br />

hinaus wurde im Rahmen des Projektes auch sehr deutlich, dass die in den meisten Ländern<br />

geltenden und praktizierten Förderbestimmungen der Gemeindeverkehrsfinanzierung (GVFG<br />

bzw. Entflechtungsgesetz) beim Neubau oder umfassenden Umbau von Straßenbahnen im Stadtraum<br />

zu erheblichen Konflikten führen können. Diese Konflikte werden im Kapitel: „Steigender<br />

Handlungsdruck durch steigende Anforderungen bei Umweltqualität und Nutzungs- und Flächenkonkurrenzen“<br />

näher erläutert.<br />

Für die aktuelle Entwicklung ab 20<strong>09</strong> und die Entwicklungsprognose für die kommenden zehn Jahre<br />

geht das – ebenfalls vom <strong>BMVBS</strong> herausgegebene und jährlich erscheinende – Deutsche Mobilitätspanel<br />

2011 (MOP 2011) insgesamt von geringen grundsätzlichen Veränderungen aus, wobei langfristig<br />

eine demografisch bedingte, langsame Abnahme des Verkehrsaufkommens prognostiziert<br />

wird.<br />

Große Unterschiede im regionalen Verkehrsaufkommen<br />

Auch wenn für den bundesweiten Trend eine stabile und langsam abnehmende Entwicklung des<br />

Verkehrsaufkommens prognostiziert wird, stellt sich die Entwicklung auf regionaler Ebene sehr viel<br />

differenzierter und mit teilweise gegenläufigem Trend dar. Entscheidende Einflussgröße für diese<br />

räumlich differenzierte Verkehrsentwicklung ist die regional sehr unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung.<br />

Während in wachsenden Regionen eine steigende Bevölkerungsanzahl zu teilweise<br />

deutlich wachsenden Verkehrsleistungen führt, ist in schrumpfenden Regionen eine deutliche Abnahme<br />

des Verkehrsaufkommens zu erwarten. So werden in wachsenden Regionen je nach<br />

Prognoseszenario Steigerungen der Verkehrsleistung des MIV bis 2030 von 7-19% ermittelt, während<br />

für schrumpfende Regionen im gleichen Zeitraum eine Abnahme der MIV-Verkehrsleistung<br />

von 8-17% prognostiziert wird. Hier wird deutlich, dass je nach Regionstyp unterschiedliche Konzepte<br />

und Strategien für den Umgang mit innerstädtischen HVS entwickelt werden können (<strong>BMVBS</strong><br />

2006). Konkret bedeutet dies, dass tendenziell ein Rückbau von Verkehrsflächen für den MIV besonders<br />

in stagnierenden oder schrumpfenden Regionen und Städten noch eher möglich ist und als<br />

Handlungsoption für eine Aufwertung der HVS ins Auge gefasst werden kann. Selbst eine Beibehal-<br />

Entwicklungsdimensionen <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>

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