BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 62<br />
−<br />
Städtebau und Baukultur (u.a. Sanierungsstau, Verfall von Raumkanten und Baustrukturen,<br />
Gefährdung und Verlust baukulturell bedeutsamer Bausubstanz),<br />
−<br />
Immobilienwirtschaft (u.a. Wohnungs- und Gewerbeflächenleerstände, handlungsunfähige<br />
Eigentümer, mangelnde Kommunikationsstrukturen, schlechtes Image),<br />
−<br />
sozialräumliche Segregation (u.a. Konzentration von sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen).<br />
Bis auf Saarbrücken liegen alle zu untersuchenden HVS zumindest in wesentlichen Abschnitten in<br />
Städtebaufördergebieten (Soziale Stadt in Essen und Iserlohn, Stadtumbau Ost in Halle und Leipzig<br />
und Aktive Stadt- und Ortsteilzentren ebenfalls in Leipzig). Für HVS in Städtebaufördergebieten<br />
können integrierte Entwicklungskonzepte erarbeitet werden, in dessen Rahmen sowohl bauliche<br />
Investitionen als auch Investitionen in die Aktivierung von Eigentümern vorbereitet werden. Die<br />
Beispiele Halle und teilweise auch Essen zeigen, dass es aber auch ohne eine auf die Hauptstraße<br />
bezogene Entwicklungskonzeption oder integrierten Gesamtansatz für die Straße (z.B. mit einem<br />
Magistralenmanagement) gelingen kann, im Rahmen der Städtebauförderung erfolgreich Maßnahmen<br />
umzusetzen. Hier spielt auch die Einbeziehung der angrenzenden Quartiere eine wichtige Rolle.<br />
Stadtentwicklungspolitische Bedeutung<br />
In den drei Fallstudien Essen, Halle und Saarbrücken sind bislang keine systematischen Analysen<br />
von HVS auf gesamtstädtischer Ebene durchgeführt worden. Die Auswahl der näher zu untersuchenden<br />
HVS erfolgte hier aus anderen Begründungszusammenhängen heraus (in Saarbrücken<br />
beispielsweise aufgrund bereits bestehender Aktivitäten von Anliegern und Gewerbetreibenden/Händlerinitiativen).<br />
In Essen erfolgt die Betrachtung der ausgewählten HVS im Rahmen der<br />
Antragstellung für das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt. In Halle gibt es bislang auch keine<br />
systematische Analyse bzw. Diskussion der Problematik „Innerstädtische HVS“. Die Entwicklung<br />
von HVS war bislang von der Erneuerung der Verkehrsanlagen mit Schwerpunkt der Straßenbahntrassen<br />
sowie generell vom Umgang mit leerstehenden und desolaten Gebäuden an HVS geprägt.<br />
Im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes erfolgen Betrachtungen auf Quartiersebene.<br />
Die Auswahl des Aktionsraumes „Paracelsusstraße / Steinstraße“ erfolgte letztendlich anhand<br />
der besten Erfolgsaussichten unter den in Frage kommenden HVS.<br />
Im Gegensatz dazu hat man sich in Iserlohn ganz systematisch mit der Erfassung von soziodemographischen,<br />
siedlungsstrukturellen und städtebaulichen Faktoren im gesamten Stadtgebiet beschäftigt<br />
und dabei auch eine gesamtstädtische Betrachtung der innerstädtischen HVS vorgenommen.<br />
Ausgangspunkt waren u.a. zwei verwahrloste Immobilien, die zu jeweils halbseitigen Straßensperrungen<br />
geführt haben. Die erste Analyse identifizierte 30 Standorte mit Handlungsbedarf.<br />
Die Ergebnisse wurden der Politik vorgestellt mit dem Auftrag, die Standorte weiter nach Problemdruck<br />
zu filtern. Im Rahmen der Fallstudie wird die Betrachtung mit weiteren HVS-relevanten Indikatoren<br />
geschärft.<br />
Fallstudien <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>