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BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica

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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 4<br />

gen Ertragsüberschüsse die Investitionstätigkeit der betroffen Eigentümer und darüber hinaus<br />

wirken die sichtbaren Investitionsschwächen auch als Hemmnis für Investitionstätigkeiten der<br />

benachbarten Eigentümer. In der Summe sinken die Zukunftschancen dieser HVS. Im Ergebnis<br />

gravierender standortbezogener Bewirtschaftungsstörungen bis hin zu Leerständen entstehen<br />

stadtstrukturelle Folgewirkungen. Hinzu kommen die negativen Auswirkungen auf die Funktion<br />

der HVS als Visitenkarten für die Städte. Mit flächendeckenden Leerständen droht zudem der<br />

Verlust der Gebäude und somit der gliedernden Baustruktur, Raumkanten oder baukulturell<br />

bedeutsamen Ensembles.<br />

Für eine zunächst vereinfachende Kategorisierung von innerstädtischen HVS mit Blick auf<br />

Handlungsstrategien bietet sich die immobilienwirtschaftliche Perspektive an. Unabhängig von<br />

den spezifischen verkehrlichen Voraussetzungen, der Gebäudetypologie, der Baualtersklassen<br />

oder der gewerblichen Funktionen können HVS-Standorte unterschieden werden in immobilienwirtschaftlich<br />

rentable Standorte mit Lagenachteilen und immobilienwirtschaftliche Grenzstandorte,<br />

an denen die Marktprozesse die Rentabilität von Gebäuden gefährden.<br />

(5) Sozialräumliche Segregation<br />

Innerstädtische HVS mit einer weitgehend intakten Bau- und Nutzungsstruktur und stadträumlichen<br />

Lagequalitäten können auch bei hoher Verkehrsbelastung gut funktionieren und als<br />

Wohnstandort für unterschiedliche Nachfragegruppen attraktiv sein. Mit sinkender Attraktivität<br />

und bei weniger intakten Strukturen der HVS steigt die selektive Wohnstandortwahl an HVS mit<br />

der Folge kleinräumiger sozialer Segregation.<br />

Bei einer zu erwartenden Zunahme an Bewirtschaftungsschwächen an schwierigen HVS-<br />

Standorten ist zu erwarten, dass sich selektive Wanderungen verstärken. Negative Folgewirkungen<br />

entstehen insbesondere bei der Segregation von Familienhaushalten, wenn das Aufwachsen<br />

von Kindern mit benachteiligenden Entwicklungschancen einhergeht. Soziale Segregation<br />

wirkt zudem erschwerend auf Aktivierungs- und Beteiligungsprozesse. Sowohl die Bevölkerungszusammensetzung<br />

als auch eine anzunehmende höhere Fluktuation an den stark belasteten<br />

Standorten erschweren die kommunalen Bemühungen um Aktivierung und Beteiligung.<br />

Die beschriebenen Probleme an HVS werden durch unterschiedliche Faktoren hervorgerufen bzw.<br />

verstärkt. Auf Basis unterschiedlicher empirischer Grundlagen lassen sich mehrere charakteristische<br />

Einflussfaktoren, die das Gefährdungspotential für die immobilienwirtschaftliche und städtebauliche<br />

Situation an HVS beeinflussen, benennen:<br />

−<br />

Wohnungsmarktsituation: HVS in schrumpfenden Wohnungsmärkten sind stärker gefährdet<br />

als in wachsenden Märkten. Die Stadtgröße hat kaum Einfluss auf das Gefährdungspotential.<br />

−<br />

Innerstädtische Wohnlagen: Gravierende Probleme bis zu Leerständen häufen sich vor allem<br />

an HVS in schwachen Wohnlagen der Städte. Auch in attraktiven Quartieren sind Preisabschläge<br />

an den HVS zu beobachten, allerdings sorgt die Wohnlage hier noch für eine<br />

Nachfrage.<br />

Kurzfassung <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>

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