BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 20<br />
−<br />
„der „integrierte“ Verkehrslärmschutz aller Verkehrsträger im Zuge der Umsetzung der<br />
„Umgebungslärm-Richtlinie“ mit der Erarbeitung von Immissionsplänen-/kartierungen und<br />
Aktionsplänen,<br />
−<br />
der Schutz vor verkehrsbedingten Emissionen wie CO, NOx, Partikel usw. im Zuge der Umsetzung<br />
der „Luftqualitäts-Richtlinie“,<br />
−<br />
der globale Klimaschutz mit Minderungszielen der CO2-Emissionen – auch im Verkehr und<br />
−<br />
die Anpassung von Infrastruktursystemen des Verkehrs und deren Betrieb an potentielle<br />
Folgen von Klimaveränderungen […].<br />
Hinsichtlich der Maßnahmenkomplexe sind vor allem Innovationen festzustellen in Form von Strategien<br />
des Mobilitätsmanagements und des Mobilitätsmarketings mit Zielen der Verkehrsverhaltensbeeinflussung,<br />
Handlungsansätzen zur Beeinflussung des Verkehrsverhaltens und der resultierenden<br />
Verkehrs(aus)wirkungen durch ökonomische Anreize (Autobahn-Maut, […] Parkraumbewirtschaftung…)<br />
sowie Maßnahmen zur Stadtraum- und Straßenraumgestaltung.“ (Beckmann 2008)<br />
Aus den gestiegenen Anforderungen an Umweltqualität und Gesundheitsschutz entsteht in<br />
den Städten und Kommunen im Bereich der HVS aktuell ein hoher Handlungsdruck. Mit der Einführung<br />
von Lärmaktions- und Luftreinhalteplänen werden aktuell bereits in über 40 Städten und Ballungsräumen<br />
Umweltzonen etabliert und ca. 650 Lärmaktionspläne geprüft oder bereits aufgelegt.<br />
Zu den am häufigsten umgesetzten Maßnahmen in diesem Zusammenhang gehören neben Schadstoffbegrenzungen<br />
für den MIV auch LKW-Fahrverbote und Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo<br />
30.<br />
In der aktuellen Entwicklung gewinnen planerische Konzepte für HVS zunehmend an Bedeutung im<br />
stadtentwicklungspolitischen Gesamtkontext. Die zuvor skizzierten planerischen Konzepte für HVS<br />
beziehen sich vor allem auf die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität und der städtebaulichen<br />
Erscheinung durch den entsprechenden Umbau von Straßen bzw. deren Neuanlage im Sinne<br />
einer stadtverträglichen Gestaltung. Nach heutiger Auffassung ist damit ein wichtiger Paradigmenwechsel<br />
wieder hin zur Europäischen Stadt eingeleitet (Leipzig Charta 2007): Hauptverkehrsstraßen<br />
als integrierte multifunktionale Elemente der Stadt sind das erklärte Ziel.<br />
Die vorliegende Studie analysiert die Situation an HVS zum einen im Gesamtkontext der Stadtentwicklungsplanung<br />
und der immobilienwirtschaftlichen und städtebaulichen Entwicklung und zum<br />
anderen auch im Hinblick auf Probleme und Lösungsansätze außerhalb von komplexen Um- oder<br />
Neugestaltungen von HVS. Anders ausgedrückt: Wie sieht in unterschiedlichen Wohnungs- und<br />
Immobilienmärkten die Situation an HVS aus? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die<br />
städtebauliche und immobilienwirtschaftliche Entwicklung? Wie kann auch in schwierigen Märkten<br />
die Situation stabilisiert werden? Und welche analytischen Grundlagen sind erforderlich, um eine<br />
angemessene Problemsicht zu erhalten?<br />
Die Ergebnisse basieren auch auf den parallelen Fallstudien (vgl. Kap. 1), die zeigen, wie sich einige<br />
Kommunen konzeptionell auch außerhalb von aufwändigen Umbauvorhaben mit der Entwicklung<br />
von HVS auseinandersetzen und welche typischen Problemlagen und mögliche Handlungsansätze<br />
Historische Bedeutung <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>