BMVBS-Online-Publikation 09/2013 - Empirica
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Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen 111<br />
merstandortgemeinschaften im Stadtumbau“ 17 und „Kooperation im Quartier“ 18<br />
zur Rolle der Eigentümer formuliert werden.<br />
klare Aussagen<br />
Grundsätzlich ist das gesamte Spektrum im Verhalten von Eigentümern an HVS zu beobachten.<br />
Neben überforderten und derzeit handlungsunfähigen/-unwilligen Eigentümern, die keinen Bezug<br />
zu ihren Immobilien mehr haben oder die bewusst eine unterlassene Instandhaltung betreiben,<br />
findet man auch sehr engagierte Eigentümer, die auch an schwierigen, hoch belasteten HVS an<br />
ihrer Immobilie festhalten, diese laufend weiterentwickeln und insgesamt mit Erfolg bewirtschaften.<br />
Sie bilden hier wichtige Ankerobjekte und tragen mit der positiven Entwicklung ihrer Schlüsselobjekte<br />
dazu bei, die immobilienwirtschaftliche und städtebauliche Situation zu stärken.<br />
In den Fallstudien Saarbrücken und Essen demonstrieren dies vor allem zwei Hotelbesitzer, die<br />
trotz schwieriger Rahmenbedingungen in ihre Immobilien investieren und versuchen andere Eigentümer<br />
ebenfalls zu motivieren. Gute Beispiele aus dem ExWoSt-Forschungsprojekt „Eigentümerstandortgemeinschaften<br />
im Stadtumbau“ sind hier z.B. die Fallstudien St. Wendel (Brühlstraße)<br />
oder Braunschweig (Sonnenstraße). In beiden ESG investieren Eigentümer in die Neugestaltung /<br />
Modernisierung ihrer Immobilien an HVS. Auch im aktuellen ExWoSt-Forschungsprojekt „Kooperation<br />
im Quartier“ zeigt sich viel Engagement von Eigentümern an HVS. Ein gutes Beispiel hierzu ist<br />
die Fallstudie Magdeburg, in der ein langjährig leerstehendes Gebäude entlang der HVS in Salbke in<br />
Richtung Schönebeck einen neuen Investor gefunden hat, der das Objekt sanieren möchte.<br />
Weitere positive Beispiele sind etwa die lokalen Wohnungsunternehmen, die z.B. in der Fallstudie<br />
Essen, aber insgesamt in zahlreichen Städten ihre relativ „unscheinbaren“ Bestände der 1950er<br />
und 60er Jahre auch an HVS in einem guten Zustand erhalten und auch das unmittelbare Wohnumfeld<br />
in die aktive Weiterentwicklung mit einbeziehen. Hier können insgesamt die kommunalen<br />
Wohnungsunternehmen als Partner der Stadtentwicklung eine wichtige Leitfunktion übernehmen.<br />
Insbesondere in den neuen Ländern haben die kommunalen Unternehmen in vielen Städten auch<br />
deshalb eine wichtige Rolle, weil sie selbst über einen Bestand an stadtbildprägenden Altbauten<br />
verfügen. Dies hat im Zusammenhang mit dem Rückbau von Altbauten zu DDR-Zeiten durch die<br />
kommunalen Wohnungsverwaltungen und seit 1990 durch die kommunalen Wohnungsgesellschaften<br />
vielerorts zu erheblichen Eingriffen in die städtebauliche Struktur geführt. Dies war auch in den<br />
ersten Jahren des Programms Stadtumbau Ost bis zum Ausschluss des Rückbaus von Altbauten<br />
aus dem Rückbauteil des Programms der Fall. Schwierig waren hier insbesondere der häufig nicht<br />
an städtebaulichen Zielen ausgerichtete Rückbau sowie die negativen Wirkungen auf die benachbarten<br />
Bestände privater Eigentümer.<br />
Einflussfaktor: Verkehrsbelastung<br />
Auch die Verkehrsbelastung der HVS beeinflusst deren Gefährdungspotential. Allerdings zeigen die<br />
Fallstudien, dass HVS mit niedrigen Verkehrsbelastungen von unter 5.000 Kfz/24h (Teilabschnitte<br />
in Leipzig und Saarbrücken) als auch mit über 50.000 Kfz/24h (Halle) in ihrer städtebaulichen und<br />
17 Siehe<br />
www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/FP/ExWoSt/Forschungsfelder/2008/Eigentuemerstandortgemeinschaften/01__<br />
Start.html.<br />
18 Siehe www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/FP/ExWoSt/Forschungsfelder/2011/KooperationQuartier/01__Start.html.<br />
Relevanzprüfung <strong>BMVBS</strong>-<strong>Online</strong>-<strong>Publikation</strong> Nr. 07/<strong>2013</strong>