Dissertation
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102 5.2. Saphir-GaN-basiertes planar integriertes freiraumoptisches System<br />
logien müssen an das Substrat angepasst werden, z.B. mikrotechnische Herstellungsverfahren<br />
wie Lithographie und Ätzen für Quarzglas und Mikrofräsen für<br />
Kunststoffe. Durch den Einsatz optischer Freiformflächen lässt sich die Anzahl<br />
der optisch wirksamen Flächen reduzieren und die Effizienz steigern.<br />
5.2. Saphir-GaN-basiertes planar integriertes<br />
freiraumoptisches System<br />
Während der Arbeit wurde ein Testsystem demonstriert [91], das einen Saphirwafer<br />
als Substrat verwendet. Diffraktive optische Elemente zur Strahlablenkung<br />
und Fokussierung sind als binäre Phasenelemente in einer Galliumnitrid-Schicht<br />
(GaN) ausgeführt. GaN ist ein III-V-Halbleiter mit großer direkter Bandlücke.<br />
Die anspruchsvolle Herstellung einer solchen Gruppe-III-Nitrid-Heterostruktur<br />
erfolgt durch das geordnete Kristallwachstum auf einer Trägerschicht und wird<br />
als Heteroepitaxie bezeichnet [92]. Als Trägerschicht eignen sich Saphir (Al 2 O 3 ),<br />
Siliziumkarbid (SiC) oder Silizium (Si) mit wenigen Nanometern Aluminiumnitrid<br />
(AlN) als Zwischenschicht. Die Herstellung erfolgt mittels MOCVD (metal<br />
organic chemical vapor deposition, metallorganische chemische Gasphasenabscheidung)<br />
oder MBE (molecular beam epitaxy, Molekularstrahlepitaxie).<br />
Der Einsatz von Gruppe-III-Nitrid-Heterostrukturen ermöglicht die parallele<br />
Integration verschiedener optischer [93], elektrischer [94] und optoelektronischer<br />
[95] Funktionalitäten mit einer optimalen Adhäsion biologischer Substanzen [96,<br />
97]. So ist die monolithische Integration optisch relevanter Bauelemente wie LEDs<br />
oder Sensoren auf der Waferoberfläche möglich.<br />
Um die Anwendbarkeit des Materialsystems für planar integrierte freimraumoptische<br />
Systeme zu evaluieren, wurde ein Testsystem enworfen, gefertigt und<br />
getestet. Bild 5.2 (a) zeigt eine schematische Zeichnung des Systems, Tabelle 5.1<br />
enthält die Brechzahlen der verwendeten Medien. Ein HeNe-Laser mit 633 nm<br />
Wellenlänge wird über ein binäres Phasengitter in das System eingekoppelt, so<br />
dass die beiden ersten Ordnungen durch das System propagieren. Durch die reflektierende<br />
Substratunterseite und einen diffraktiven Hohlspiegel an der Substratoberseite<br />
wird das Lichtbündel schließlich in die Detektionsebene fokussiert.<br />
Bild 5.2 (b) zeigt die Draufsicht mit Gitter, Spiegel und Detektor. Der schwarze<br />
Punkt in der Mitte des Detektors stellt den späteren Detektionsbereich dar.<br />
Das Design des diffraktiven Spiegels zur Fokussierung wurde in ZEMAX unter<br />
Berücksichtigung des Gesamtsystems durchgeführt. Das Phasenprofil der verwendeten<br />
Fläche ’Binary 1’ wird gegeben durch:<br />
Φ = A 1 x + A 2 y + A 3 x 2 + A 4 xy + A 5 y 2 + . . . . (5.1)<br />
Die Koeffizenten A 3 und A 5 wurden als Variablen gesetzt, die anderen Koeffizienten<br />
auf 0. Der Optimierungsprozess mit dem minimalen RMS-Spotradius