Dissertation
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44 4.1. Selbstabbildung periodischer Strukturen - Der Talboteffekt<br />
4.1. Selbstabbildung periodischer Strukturen - Der<br />
Talboteffekt<br />
Eine kohärente ebene Welle beleuchtet ein Objekt mit periodischer Amplitudentransmissionsfunktion.<br />
Hinter dem Objekt lassen sich in bestimmten Abständen<br />
Replikationen der komplexen Amplitude, sogenannte Selbstabbildungen, beobachten.<br />
Dieser Effekt ist unter dem Namen Talboteffekt bekannt und wurde zuerst<br />
im Jahr 1836 von Talbot [42] beobachtet und 1881 von Rayleigh [43] beschrieben.<br />
Es handelt sich um ein Beugungs-Interferenz-Phänomen, das im Bereich der Fresnelbeugung<br />
auftritt. Die Beugungsordnungen, die durch eine periodische Phasenoder<br />
Amplitudenstruktur hervorgerufen werden, interferieren und es bilden sich<br />
Selbstabbildungen an den Stellen nz T heraus, dabei wird z T mit Talbotdistanz<br />
bezeichnet. Die Amplitudentransmissionsfunktion des Objektes wird ohne den<br />
Einsatz weiterer optischer Elemente reproduziert. Bild 4.1 zeigt diesen Zusammenhang<br />
schematisch.<br />
Apertur<br />
ebene Welle<br />
Wellenlänge l<br />
x<br />
Vielstrahlinterferenz der<br />
Beugungsordnungen<br />
T<br />
z T<br />
3z T/2<br />
z /2<br />
2z T<br />
+n-te Ordnung<br />
y<br />
0-te Ordnung<br />
z<br />
-n-te Ordnung<br />
Gitter<br />
(Periode p)<br />
1. Selbstabbildung<br />
2. Selbstabbildung<br />
z=0<br />
z T<br />
2z T<br />
Bild 4.1.: Der Talboteffekt.<br />
Der klassische Talboteffekt ist nur ein Spezialfall einer großen Klasse von Selbstabbildungseffekten,<br />
die in drei Versionen der Selbstabbildung [44] unterteilt werden<br />
kann: den klassischen Talboteffekt, den partiellen Talboteffekt und den Montgomeryeffekt<br />
[45]. Die laterale Periodizität eines Objektes ist eine hinreichende,<br />
aber nicht notwendige Bedingung für die Ausbildung von Selbstabbildungen [45],<br />
sodass spatial periodische Objekte eine wichtige Untergruppe aller Objekte sind,<br />
die Selbstabbildungen produzieren [46]. Damit es zu Selbstabbildungen kommen<br />
kann, muss das Licht eine hohe spatiale Kohärenz aufweisen. Eine Ausnahme bildet<br />
die Konfiguration nach Lau [47] bei der inkohärentes Licht spatial periodisch<br />
gemacht wird.