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Dissertation

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4. Talbotinterferometrie für die Partikelanalyse 45<br />

In der vorliegenden Arbeit werden nur eindimensional periodische Beugungsgitter<br />

bei der Beleuchtung mit kohärentem Licht betrachtet, die den klassischen Talboteffekt<br />

hervorrufen. Die meisten Beugungsgitter können als reine Amplitudenoder<br />

Phasengitter modelliert werden. Amplitudengitter verursachen eine Amplitudenmodulation<br />

der einfallenden Lichtwelle. Sie bestehen aus Metallstreifen<br />

auf einem Glassubtrat, die beispielsweise durch Aufdampfen einer Chromschicht<br />

hergestellt werden. Ein solches Gitter kann sowohl in Transmission als auch in<br />

Reflexion verwendet werden. Phasengitter verursachen eine Phasenmodulation<br />

der einfallenden Welle. Sie bestehen aus einem dielektrischen Substrat mit Streifen<br />

unterschiedlicher Profilhöhe und werden z.B. durch Glasätzen hergestellt. Der<br />

Talboteffekt bei einer Kombination von Phasen- und Amplitudengitter wurde von<br />

Torcal-Milla et al. [48] untersucht.<br />

Für die nachfolgenden Betrachtungen wird eine allgemeine binäre komplexe<br />

Amplitudentransmissionsfunktion des Gitters angenommen. Das Ergebnis ist<br />

dann auf reine Amplituden- oder Phasengitter übertragbar, deckt aber auch den<br />

Fall eines kombinierten Phasen- und Amplitudengitters ab. Die Berechnung der<br />

Lichtverteilung hinter einem Gitter erfolgt mit Hilfe der Beugungstheorie. Wenn<br />

die Periode der Gitter viel größer als die Wellenlänge ist, kann eine skalare Betrachtung<br />

der Beugung erfolgen.<br />

4.1.1. Skalare Beugungstheorie<br />

In diesem Einschub wird kurz auf die Herleitung des Fresnelschen Beugungsintegrals<br />

eingegangen. Dies ist einererseits für die Herleitung des Talboteffekts<br />

wichtig und andererseits für die Beschreibung des Streuverhaltens hinreichend<br />

großer Partikel, das durch Beugung angenähert werden kann und in Kapitel 4.2<br />

erfolgt.<br />

Ausgangspunkt sind die Maxwellschen Gleichungen, die für Wellen im homogenen,<br />

isotropen dielektrischen Medium zu den Wellengleichungen für das elektrische<br />

und magnetische Feld führen. In den zeitabhängigen Wellengleichungen<br />

und<br />

∆E − 1 ∂ 2<br />

c 2 m ∂t 2 E = 0 (4.1)<br />

∆H − 1 ∂ 2<br />

c 2 m ∂t 2 H = 0 (4.2)<br />

ist E die vektorielle elektrische Feldstärke, H die vektorielle magnetische Feldstärke<br />

und c m die Lichtgeschwindigkeit im Medium. Zwischen der Lichtgeschwindigkeit<br />

im Medium, der dielektrischen Permittivität ɛ und der magnetischen Permeabilität<br />

µ besteht der Zusammenhang<br />

c m = 1 √ ɛµ<br />

=<br />

1<br />

√<br />

ɛ0 ɛ r µ 0 µ r<br />

= c 0<br />

ɛ r µ r<br />

. (4.3)

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