Dissertation
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4. Talbotinterferometrie für die Partikelanalyse 89<br />
auf die Dunkelintensität. Beim Transmissionssignal liegt die Standardabweichung<br />
des Detektorsignals bei ca. 0,008, beim Talbotsignal bei ca. 0,025. Berechnet man<br />
das SNR mit der maximalen Signaldistanz gemäß Gleichung 3.33, so erhält man<br />
ca. 23 für die Transmissionsmessung für beide Abstände. Beim Talbotverfahren<br />
werden 25 für z T /2 und 61 für z T erreicht. Wenn also die Gitterperiode und die<br />
Partikelgröße aneinander angepasst sind, gibt es einen starken Peak, der das SNR<br />
ansteigen lässt. In diesem Fall ist das Verfahren der Schattentechnik überlegen.<br />
Die Nachweisgrenze hängt vom minimal realisierbaren Abstand und dem Hintergrundsignal<br />
ab. In den durchgeführten Versuchen konnten mit einem Gitter mit<br />
50 µm Periode und einem Abstand von z T /2 Partikel mit einem Durchmesser von<br />
20 µm (g ∗ = 0, 2) mit einem SNR besser als 3 nachgewiesen werden.<br />
Wird ein Partikel in einem günstigen z-Abstand lateral zum Detektor bewegt,<br />
so kommt es zu einem Hauptmaximum und zwei Nebenmaxima, die durch die<br />
nullte und die plus und minus erste Beugungsordnung verursacht werden (vgl.<br />
Bild 4.38). Der Abstand der Maxima zueinander hängt von der z-Position des<br />
Partikel<br />
Dx<br />
a<br />
x 2<br />
x 1<br />
a<br />
z 2<br />
z 1<br />
Dz<br />
Beobachtungsebene<br />
Bild 4.41.: Signal im schwarzen Streifen bei lateraler Partikelverschiebung.<br />
Partikels ab. Die Höhe der Maxima hängt vom Faktor g ∗ ab, bei bekannter Gitterperiode<br />
also vom Partikelradius. Ist die Fließgeschwindigkeit der Partikel unbekannt,<br />
so kann der Abstand der Maxima nicht bestimmt werden. Durch eine<br />
zusätzliche Messung an einer zweiten z-Position kann ∆t = t 2 −t 1 bestimmt werden.<br />
Über den Beugungswinkel der ersten Ordnung sin α = nλ/p und einfache<br />
Geometrie kann dann ∆x = x 2 − x 1 = (z 2 − z1) tan α bestimmt werden. Die<br />
Partikelgeschwindigkeit ist dann<br />
v = ∆x<br />
∆t . (4.82)<br />
Mit Hilfe der nun gewonnenen Geschwindigkeit lässt sich das I(t)-Diagramm in<br />
ein I(x)-Diagramm überführen und die Partikelgeschwindigkeit kann bestimmt<br />
werden. Diese Überlegungen setzen voraus, dass das Maximum genau beim Beugungswinkel<br />
auftritt. Anderfalls müssen Kalibrierkurven verwendet werden. Da<br />
das Signal im Gegensatz zur Schattentechnik an verschiedenen z-Position unterschiedlich<br />
ausfällt, ergeben sich Vorteile gegenüber der Schattentechnik bei der<br />
Signalanalyse. Bei geeigneten Abständen wird durch die Talbottechnik ein höheres<br />
SNR erreicht. Nachteil ist der höhere Aufwand beim Aufbau, da eine ebene