Dissertation
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26 2.3. Optische Partikelmesstechnik<br />
tem angebracht werden kann, sorgt dafür, dass das Beugungsbild eines Partikels<br />
bestimmter Größe unabhängig von der Position des Partikels im Messvolumen<br />
immer an der gleichen Stelle des Ringdetektors abgebildet wird (siehe Bild 2.11).<br />
Bei einem polydispersen Partikelkollektiv entsteht durch Überlagerung der verschiedenen<br />
Beugungsbilder ein komplexes Interferenzmuster. Die mathematische<br />
Auswertung basiert auf der Fredholmschen Integralgleichung, die die Intensitätsverteilung<br />
I(r) eines Partikelkollektivs durch seine Partikelgrößenverteilung beschreibt<br />
[10]. Die Rückrechnung ist ein mathematisch anspruchsvolles Inversionsproblem<br />
[29]. Laserbeugungsspektrometer sind weit verbreitet und kommerzielle<br />
Geräte werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Bei manchen wird neben<br />
der in Vorwärtsrichtung gemessenen Beugungsfigur auch noch das Streulicht<br />
bei größeren Winkel und rückwärts gestreutes Licht gemessen. So wird der Messbereich<br />
in Richtung kleinerer Partikel erweitert. Tabelle 2.1 zeigt drei Geräte im<br />
Vergleich, die zur Erweiterung des Messbereichs zu kleinen Partikeln hin zusätzlich<br />
Streulichtmessungen vornehmen.<br />
Tabelle 2.1.: Geräte für die statische Laserbeugung einiger Hersteller.<br />
Hersteller und Bezeichnung Messbereich/µm Winkelbereich/ ◦<br />
Sympatec Helos 0,1-8750<br />
Malvern Mastersizer 3000 0,01-3500 0,015 - 144<br />
Fritsch ANALYSETTE 22 NanoTec plus 0,01-2000<br />
2.3.2.5. Dynamische Lichtstreuung<br />
Bei der dynamischen Lichtstreuung, die auch quasi-elastische Lichtstreuung oder<br />
Photonenkorrelationsspektroskopie (PCS) genannt wird, befindet sich die Probensuspension<br />
üblicherweise in Ruhe. An den zahlreichen Partikeln in einer Suspension<br />
wird Laserlicht in alle möglichen Richtungen gestreut. Greift man eine<br />
Richtung heraus (z.B. 90 und 180 ◦ ), so interferiert das von unterschiedlichen Partikeln<br />
gestreute Licht miteinander und es resultiert eine bestimmte Streuintensität.<br />
Die Brownsche Molekularbewegung führt zu einer ständigen Veränderung der<br />
relativen Positionen der Partikel zueinander, was zu einer Änderung der relativen<br />
Phase des Streulichts führt, so dass das Summensignal mit einer entsprechenden<br />
Frequenz bzw. Autokorrelationsfunktion fluktuiert. Ursachen für die Fluktuation<br />
sind Interferenzen und die Veränderung der Partikelanzahl im Meßvolumen.<br />
Große Partikel zeigen eine langsamere Positionsänderung und verursachen daher<br />
eine niedrigere Frequenz. Kleine Partikel bewegen sich schnell, so dass auch die<br />
Änderung der Streuintensität schnellen Variationen unterworfen ist und eine hohe<br />
Frequenz aufweist. Die Bezeichnung „dynamisch“ bezieht sich also nicht auf<br />
die Probenbewegung als Ganzes, sondern auf die „Zitterbewegung“ der Einzel-