(SCI) - Technologie und Leistungsanalysen.pdf
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oder Herkunftsadresse empfangen, wird stets derselbe LC-Baustein ausgewählt.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wurde bei <strong>SCI</strong>NET eine andere Scheduling-Methode<br />
herangezogen. Mit Hilfe von dezentralen Zählern, die in den LC-Bausteinen<br />
unterzubringen sind, wird eine Reih-um-Paketannahme (Ro<strong>und</strong> Robin Scheduling)<br />
implementiert, die für eine gerechte Aufteilung der B-Link-Ressourcen<br />
sorgt.<br />
Die dezentrale Paketzuordnung funktioniert so, daß immer dann der Paketzähler<br />
in einem LC-Baustein dekrementiert wird, wenn ein Paket bei ihm eingetroffen<br />
ist. Hat der Zähler den Stand 0 erreicht, wird das Paket akzeptiert, sofern<br />
es der Pufferplatz erlaubt. Ist der Puffer voll, muß der selektierte LC-<br />
Baustein ein negatives Echo aussenden. In jedem Fall wird anschließend der<br />
Zähler abhängig von seiner Position in der Kaskade mit einem neuen Anfangswert<br />
geladen. Beispielsweise erhält der oberste Zähler in einer Reihe von vier<br />
LC-Bausteinen den Anfangswert 3, der unterste den Wert 0. Das bedeutet, daß<br />
jedes Paket, das beim letzten LC-Baustein ankommt, von diesem zu akzeptieren<br />
ist. Zwischenkoten an der Position i (beginnend von unten mit Position 0) werden<br />
mit dem Wert i geladen. Das hat zur Folge, daß der oberste LC-Baustein,<br />
dessen Zähler mit 3 initialisiert worden ist, jedes vierte Paket annimmt. Von den<br />
verbleibenden 3 Paketen akzeptiert sein Nachbar in der Kaskade jedes 3. Paket;<br />
dessen Nachbar nimmt von den verbleibenden 2 Paketen jedes zweite u.s.w.<br />
Dadurch erhält sukzessive von unten nach oben jeder Baustein von je vier Paketen<br />
eines, wodurch insgesamt ein dezentral implementiertes Ro<strong>und</strong> Robin-<br />
Scheduling entsteht.<br />
Ein zentralisiertes Scheduling wurde deshalb nicht gewählt, weil dadurch separate<br />
Hardware oder ein „Master“-LC-Baustein erforderlich wäre. Andere dezentrale<br />
Scheduling-Methoden, wie beispielsweise über ein Enable-Signal oder<br />
über ein Token-Passing-Mechanismus können bei der Link-Controller-Kaskade<br />
nicht verwendet werden, wie folgende Überlegung zeigt:<br />
Angenommen, zwei Pakete treffen unmittelbar hintereinander an einer Kaskade<br />
ein, <strong>und</strong> der letzte LC-Baustein der Kaskade wäre an der Reihe, das erste<br />
der beiden Pakete zu akzeptieren. Dann müßte er den Nachfolger in der Kaskade,<br />
also den ersten LC-Baustein freischalten, damit dieser das zweite Paket akzeptiert.<br />
Zu diesem Zeitpunkt hat das zweite Paket jedoch bereits die Position<br />
des ersten LC-Bausteins passiert, kann also nicht mehr von diesem angenommen<br />
werden <strong>und</strong> die Paketakzeptanz schlägt fehl.<br />
Zusätzlich zum deterministischen Ro<strong>und</strong> Robin-Scheduling der Schalter-B-<br />
Links wurden in <strong>SCI</strong>NET noch zwei andere, adaptive Methoden der Link-Zuordnung<br />
verwirklicht, die den momentanen Pufferfüllgrad der Link-Controller-<br />
Bausteine Rechnung tragen. Das Ziel der adaptiven Paketzuordnung ist es, einem<br />
dynamischen Lastausgleich <strong>und</strong> damit in eine weitere Durchsatzsteigerung<br />
herbeizuführen. Bei der einen adaptiven Strategie nimmt der erste LC-Baustein<br />
in der Kaskadenreihe, der über einen nicht-vollen Paketempfangspuffer verfügt,<br />
das Paket an. Um zu gewährleisten, daß wenigstens einer der Bausteine in<br />
der Kaskade für ein eintreffendes Paket zuständig ist, gilt zusätzlich die Regel,<br />
daß der letzte Baustein in der Reihe für alle Pakete zuständig ist, die seine Po-<br />
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