(SCI) - Technologie und Leistungsanalysen.pdf
(SCI) - Technologie und Leistungsanalysen.pdf
(SCI) - Technologie und Leistungsanalysen.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.2 Warum <strong>SCI</strong>?<br />
<strong>SCI</strong> ist durch seine hohe Bandbreite <strong>und</strong> niedrige Latenz bei der Datenübertragung<br />
prädestiniert für alle Anwendungen im Bereich des parallelen <strong>und</strong> verteilten<br />
Hochleistungsrechnens sowie der lokalen Netze. Differenziert man bei<br />
diesen beiden Gebieten nach den Kategorien eng <strong>und</strong> lose gekoppelter Systeme<br />
sowie Ein-/Ausgabesysteme, zeigt sich, daß <strong>SCI</strong> in allen drei Kategorien gegenüber<br />
anderen Hochleistungsnetztechniken Vorteile bietet:<br />
Eng gekoppelte Rechensysteme, zu denen hauptsächlich die symmetrischen<br />
Multiprozessoren (SMPs) gehören, erlauben eine kleinere Zahl von Prozessoren<br />
(32) miteinander zu koppeln. Als Programmiermodell werden meist<br />
gemeinsame Variable verwendet, die über einen globalen Speicher adressiert<br />
werden. <strong>SCI</strong> gestattet, mehrere SMP-Rechner zu einem Cluster zu vernetzen<br />
ohne daß dabei Bandbreite, Adreßräume oder Cache-Konsistenz verloren gehen.<br />
Die Grenzen der Skalierbarkeit werden hinausgeschoben bzw. überw<strong>und</strong>en.<br />
Verzichtet man auf die Cache-Konsistenz, kann der gemeinsame Adreßraum<br />
relativ leicht dadurch etabliert werden, daß die SMP-Rechner über ihre<br />
peripheren Bussysteme mittels <strong>SCI</strong> verb<strong>und</strong>en werden. Modifikationen des<br />
Betriebssystem sind nicht nötig.<br />
Lose gekoppelte Rechensysteme basieren auf lokalen Netzen wie dem Ethernet<br />
<strong>und</strong> verwenden Botschaftenaustausch als Programmiermodell. Ihre Interprozessorkommunikation<br />
basiert auf komplexen Protokollen wie TCP/IP, die<br />
per Software abgewickelt werden, so daß hohe Latenzen entstehen. Um dennoch<br />
effizient zu sein, werden auf lose gekoppelten Systemen grobgranulare,<br />
verteilte Anwendungen ausgeführt, deren Komponenten rel. selten <strong>und</strong> nur<br />
mittels langer Datenblöcke kommunizieren. <strong>SCI</strong> erlaubt mit seinen per Hardware<br />
interpretierten, auf Geschwindigkeit optimierten Protokollen feingranulare<br />
Anwendungen auszuführen, die kurzen <strong>und</strong> häufigen Datenaustausch erfordern.<br />
Gleichermaßen wird auch der Transfer langer Datenblöcke durch<br />
DMA-Einrichtungen effizient unterstützt.<br />
Ein-/Ausgabesysteme, die in der Regel busbasierend sind, erfordern aufgr<strong>und</strong><br />
immer schnellerer Prozessortakte adäquate Geschwindigkeitssteigerungen.<br />
Hohe Durchsatzraten begrenzen jedoch, wie am Beispiel des PCI-Bus<br />
[Kau93] sichtbar geworden ist, die Zahl der Steckplätze auf ein Minimum.<br />
<strong>SCI</strong> erlaubt, mehrere Peripheriebusse entweder im selben Rechnergehäuse<br />
oder räumlich verteilt zusammenzuschalten, so daß die Ein-/Ausgabe skalierbar<br />
wird <strong>und</strong> über eine große Zahl von Steckplätzen verfügt.<br />
Generell können mit <strong>SCI</strong> Multiprozessorsysteme, PCs, Arbeitsplatzrechner,<br />
Speicher oder periphere Geräte zu einem heterogenen System verb<strong>und</strong>en werden.<br />
Die zugr<strong>und</strong>e liegenden <strong>SCI</strong>-Protokolle sind hersteller- <strong>und</strong> geräteunabhängig.<br />
Auf der Ebene des physikalischen Transports von Daten sind sowohl<br />
299