ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...
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7.3.2 Die Sichtweise von Klienten<br />
Die folgende Präsentation der Erfahrungen von Klienten mit den <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong><br />
basiert auf einer kleinen Basis von Klienten, die sich an der Befragung beteiligt<br />
haben. Die Ergebnisse der Befragung konnten nicht sinnvoll quantitativ ausgewertet<br />
werden und sind nicht repräsentativ. Dennoch sollen dem Leser die Meinungsäußerungen<br />
und Erfahrungen nicht vorenthalten werden.<br />
Zugang zu den <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong>:<br />
Die regionale Verteilung der <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong> ist nicht immer geglückt. So<br />
sind in einigen Orten bzw. Stadtteilen in einem engen Radius viele <strong>Gemeinsame</strong> <strong>Servicestellen</strong><br />
vertreten, was für Verwirrung sorgt, während in anderen Stadtteilen keine<br />
<strong>Gemeinsame</strong> Servicestelle eingerichtet wurde. Speziell Menschen mit Mobilitätsproblemen<br />
können ggf. keine <strong>Gemeinsame</strong> Servicestelle aufsuchen.<br />
Die Selbsthilfegruppen nehmen eine wichtige Stellung bezogen auf die Zusammenarbeit<br />
mit den <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong> ein. Vielen Selbsthilfegruppen ist aber nicht<br />
bekannt, dass es <strong>Gemeinsame</strong> <strong>Servicestellen</strong> gibt, obwohl das Interesse vorhanden<br />
scheint, was die Rückfragen bzw. konkrete Aussagen zeigten:<br />
„Es gibt viele Stellen, die den Behinderten Hilfen anbieten. Aber den Betroffenen ist<br />
das selten bekannt...“<br />
„Obwohl ich in der Behindertenarbeit sehr engagiert bin, habe ich noch nie von ‘<strong>Servicestellen</strong>’<br />
gehört. Traurig oder?“<br />
Hindernisse in den <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong><br />
Hindernisse in den <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong> bestanden sowohl in einer unzureichenden<br />
Beschilderung, in einer schwierigen Auffindbarkeit der Räumlichkeiten als<br />
auch in baulichen Hindernissen, wie zu schmale Türen, Treppen etc. Vor allem Klienten<br />
mit Sehbehinderungen oder mit einer geistigen Behinderung haben Schwierigkeiten<br />
mit der Beschilderung, wobei hier verschiedene Probleme auftreten: Für Menschen<br />
mit einer Sehbehinderung muss die Beschilderung groß und vor allem sehr gut ausgeleuchtet<br />
sein. „Beschilderung muss verbessert werden. Gut sichtbar!“ Für Menschen<br />
mit einer Lernbehinderung oder einer geistigen Behinderung müssen die Hinweisschilder<br />
einfach – am besten mit Symbolen versehen sein. Weitere Hindernisse stellten<br />
fehlende Aufzüge oder fehlende Rampen dar.<br />
Die Beratung<br />
Die Klienten zeigten sich meist mit der Beratung zufrieden, insbesondere wurden hier<br />
das Eingehen auf die individuellen Wünsche und Belange genannt, positiv wurde ebenfalls<br />
bemerkt, wenn sich die Berater Zeit nehmen. „Ausreichende Auskünfte, wichtige<br />
Hinweise“, „sehr freundlich, mein Antrag wurde zügig weitergeleitet“, „ich war sehr zufrieden“,<br />
der Berater hat sich sehr viel Zeit genommen“. In einem Fall wurde allerdings<br />
auch beschrieben, dass lediglich eine Telefonnummer weitergegeben wurde und alles<br />
weitere vom Klienten selbst in die Hand genommen werden musste.<br />
Die Verständigung mit Menschen, die eine Lernbehinderung oder geistige Behinderung<br />
haben, scheint teilweise schwierig, dies wurde vor allem deutlich in folgender Aussage,<br />
nach der die Klientin mit der Beratung unzufrieden war: „Es gab für mich manchmal<br />
sehr schwierige Fragen, die ich nicht beantworten konnte.“ „Informationsgespräch war<br />
zu langweilig, lang und kompliziert.“<br />
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