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ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...

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Überwiegend führten sie Öffentlichkeitsarbeit schon seit ihrer Eröffnung durch. Die Anzahl<br />

derer, die nur in der Startphase an Veranstaltungen teilnahmen, eigene Veranstaltungen<br />

oder aufsuchende Gespräche durchführten, und die Anzahl derer, die diese<br />

Aktivitäten zunehmend häufiger durchführen, halten sich in etwa die Waage.<br />

Auf der Grundlage dieser Kurzumfrage bei 17 GS ergibt sich insgesamt ein eher positiver<br />

Eindruck bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit der GS. Dabei ist allerdings darauf<br />

hinzuweisen, dass sich die befragten GS durch eine überdurchschnittlich hohe<br />

Motivation auszeichnen, die alleine schon ihre Teilnahme an dem intensiven<br />

Erfahrungsaustausch im Rahmen der Begleitforschung dokumentiert. Aber auch unter<br />

diesen gibt es GS, die nicht über das Signum und über keinen Flyer verfügen und insofern<br />

weder nach innen noch nach außen hin sichtbar sind. Bei diesen GS steht und fällt<br />

die Öffentlichkeitsarbeit und damit der Bekanntheitsgrad der GS alleine mit dem<br />

persönlichen Engagement der einzelnen <strong>Servicestellen</strong>mitarbeiter.<br />

Es erscheint durchaus plausibel, dass der Gesamtanteil aller GS, die Anstrengungen<br />

unternehmen, ihr Angebot bekannt zu machen, gestiegen ist. Im Frühjahr 2003 berichtete<br />

eine Reihe von GS von entsprechenden Planungen und unserer Meinung nach<br />

spricht nichts dagegen, dass diese auch umgesetzt wurden. Aber auch ganz aktuell ist<br />

davon auszugehen, dass – wie die Befragungsergebnisse nahe legen – ein Anteil von<br />

20-25% der GS keine oder nur eine rudimentäre Öffentlichkeitsarbeit durchführt.<br />

8.6 Zusammenhang von Öffentlichkeitsarbeit und Inanspruchnahme der GS<br />

Verschiedene GS äußerten sich in Gesprächen deutlich dahin gehend, dass sie einen<br />

direkten Zusammenhang zwischen Intensität der Öffentlichkeitsarbeit und Höhe der<br />

Fallzahlen sehen. Es gibt aber auch GS, die darauf hinweisen, dass ihr Angebot zwar<br />

bekannt ist, sie aber trotzdem nicht in Anspruch genommen werden. Viele GS argumentieren,<br />

dass die Inanspruchnahme unabhängig von Öffentlichkeitsarbeit deshalb<br />

gering ist, weil der Beratungsbedarf behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen<br />

von den trägerspezifischen Beratungsstellen und den Beratungsstellen von Behinderten-<br />

und Sozialverbänden in der Region hinreichend gedeckt wird:<br />

„Es besteht in der Region [...] fast kein Bedarf für die gemeinsamen <strong>Servicestellen</strong>. Es<br />

gibt ein großes Angebot über Selbsthilfegruppen und VdK, so dass sich sehr wenig Versicherte<br />

mit Fragen an uns wenden.“ (GS in Sachsen)<br />

„Die reine <strong>Servicestellen</strong>tätigkeit macht nur einen geringen Anteil an der ‚normalen’ Beratungstätigkeit<br />

aus. Das liegt u.E. an dem im Land Berlin bereits vorhandenen guten Beratungsangebot<br />

aller Reha-Träger und der Behindertenverbände. Unserer Erfahrung nach<br />

sind behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen sehr gut über Zuständigkeiten<br />

und Leistungsangebot der Leistungserbringer informiert und benötigen daher nur selten<br />

die Unterstützung der <strong>Servicestellen</strong>.“ (GS in Berlin)<br />

„Jeder Klient meldet sich bei seiner Krankenkasse, nicht aber bei der GS, daher wenig<br />

bis kein Kontakt, da jede Krankenkasse umfangreich berät.“ (GS in Bayern)<br />

„Durch die vielen Anlaufstellen (bei Sozialhilfeträgern, Selbsthilfegruppen, Gesundheitsamt,<br />

Stadtverwaltung, Sozialarbeiter in Krankenhäusern/Behindertenwerkstätten) wird<br />

vieles bereits koordiniert, beantragt – dadurch Rückgang der <strong>Servicestellen</strong>fälle regional<br />

möglich.“ (GS in Thüringen)<br />

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