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ISG-Gemeinsame Servicestellen.pdf - Institut für Sozialforschung ...

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10 Regionale Erfolgsmodelle, Erfolgsfaktoren<br />

Es ist deutlich zu unterstreichen, dass es nach den vorliegenden Ergebnissen in allen<br />

Bundesländern (und bei allen Rehabilitationsträgern) sowohl fortschrittliche als auch<br />

entwicklungsbedürftige GS gibt. Es zeigt sich aber, dass die Anteile der GS, die gute<br />

Ergebnisse aufweisen, je nach Bundesland und Rehabilitationsträger sowie je nach<br />

betrachtetem Erfolgskriterium (z.B. Umsetzung der Barrierefreiheit, trägerübergreifende<br />

Zusammenarbeit oder Beteiligung von Behindertenverbänden und Selbsthilfegruppen)<br />

unterschiedlich hoch sind. Im Folgenden sollen zwei verschiedene, in gewissen Hinsichten<br />

erfolgreiche regionale Modelle dargestellt werden.<br />

10.1 Erfolgsmodell Baden-Württemberg<br />

In der sozialpolitischen Diskussion der <strong>Gemeinsame</strong>n <strong>Servicestellen</strong> wird die Situation<br />

in Baden-Württemberg als positives Beispiel einer gelungenen Etablierung neuer<br />

Strukturen und Prozesse angeführt. Die Untersuchungsergebnisse stützen diese Einschätzung<br />

zum Teil. Die Fallzahlen je GS liegen in der Regel relativ hoch und der Entwicklungsstand<br />

der GS bezogen auf die erfüllten Aufgaben ist mehrheitlich fortgeschritten.<br />

Dass die Fallzahlen und der Entwicklungsstand der Aufgabenerfüllung aber nicht<br />

alleiniger Maßstab sein können, ergibt sich aus den unterschiedlich engen bzw. weiten<br />

Definitionen und Zählweisen, die zugrunde gelegt werden können und die eine<br />

Vergleichbarkeit erschweren. Das Erfolgsmodell Baden-Württemberg ergibt sich<br />

unserer Einschätzung nach in erster Linie aus der von den meisten GS umgesetzten<br />

Beteiligung von Behindertenverbänden und Selbsthilfegruppen sowie einer offensiven<br />

Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Bezogen auf andere Kriterien zeigt sich auch in<br />

Baden-Württemberg ein Entwicklungsbedarf, beispielsweise in der trägerübergreifenden<br />

Zusammenarbeit. So sind lediglich bei 30% der GS in BW Teammitglieder der anderen<br />

beteiligten Rehabilitationsträger eigens namentlich benannt worden. Interessant<br />

ist weiter, dass die Zufriedenheit der <strong>Servicestellen</strong>mitarbeiter in Baden-Württemberg<br />

mit der Umsetzung <strong>Gemeinsame</strong>r <strong>Servicestellen</strong> zwar im Vergleich relativ hoch ist, mit<br />

einer Zustimmung von 39% der GS zu der Aussage „Die Umsetzung ist gelungen“ aber<br />

Verbesserungsmöglichkeiten ausweist.<br />

Es ist auch zu berücksichtigen, dass es sich in Baden-Württemberg um ein besonderes<br />

Modell der Umsetzung <strong>Gemeinsame</strong>r <strong>Servicestellen</strong> handelt. Insbesondere akzentuiert<br />

es mit seiner Angliederung der GS an die Regionalzentren der LVA die regionale Ebene.<br />

Dies hat den Vorteil, dass eher wenige, aber personell, fachlich und räumlich gut<br />

ausgestattete GS eröffnet wurden. Der Umstand, dass (fast) alle GS bei der LVA Baden-Württemberg<br />

eingerichtet sind, hat weiter den Vorteil, dass alle die GS betreffenden<br />

Maßnahmen, z.B. der Öffentlichkeitsarbeit, einheitlich umgesetzt werden können,<br />

ohne dass zuvor eine Abstimmung verschiedener Rehabilitationsträger erfolgen muss.<br />

Als Nachteile dieser spezifischen Struktur sind zum einen die fehlende Ortsnähe der<br />

GS bzw. ihre vergleichsweise großen Einzugsbereiche zu nennen. Zum anderen erschwert<br />

die Einrichtung der GS bei (fast) nur einem Rehabilitationsträger die beabsichtigte<br />

Kooperation, Konvergenz und Koordination im Bereich der Rehabilitation. Im Folgenden<br />

soll das spezifische <strong>Servicestellen</strong>konzept der LVA Baden-Württemberg detailliert<br />

beschrieben werden, um aufzuzeigen, was zu dem in Teilen gelungenen Service in<br />

Sachen Rehabilitation in Baden-Württemberg beigetragen hat.<br />

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